Einbecker Woche 40/2020

Was war?

Mutmaßlicher Brandstifter (23) gefasst: Die Anspannung war zuletzt in Einbeck bei vielen mit Händen zu greifen, umso deutlicher wurde die Entspannung nach der Meldung „Tatverdächtiger festgenommen“ spürbar. Nach der Brandserie in den zurückliegenden Wochen haben Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch einen 23-jährigen, aus dem Raum Einbeck stammenden Mann als mutmaßlichen Brandstifter präsentiert. In der Pressekonferenz, die extra mit großem Medien-Bahnhof in Göttingen mit Polizeipräsident durchgeführt wurde, machten die Ermittler Schluss mit so mancher Legende, die in der Aufregungsmaschine Internet durch die Kommentarspalten geisterte. Den vermeintlichen Phosphor beispielsweise, den einige ausgemacht haben wollten als Brandbeschleuniger, entlarvte Soko-Chef Heiko Meusel – das sei lediglich der Kot einer Eule gewesen, den man gefunden habe. Und die Ermittler der Sonderkommssion machten ebenfalls deutlich, dass es wahrscheinlich eher zwei Brandserien sind als eine. Zwischen der bereits inhaftierten 30-Jährigen und dem 23-Jährigen bestehen nach aktueller Erkenntnis keine Verbindungen. Der 23-Jährige freilich wird sich wegen mehr als „nur“ einem guten Dutzend Brandstiftungen verantworten müssen: Laut Oberstaatsanwalt Andreas Buick hat der junge Mann mehrfach nach dem Tanken nicht bezahlt und in Hotels die Zeche geprellt, nachdem er einen PS-starken Golf gestohlen hatte und mit diesem ziellos durch die Gegend fuhr. Wie nervös die Öffentlichkeit noch ist, sobald sie Martinshörner und Sirenen hört, zeigte sich am Abend der Pressekonferenz, als in Opperhausen und Hohnstedt die Feuerwehr im Einsatz war. Die Polizei sah sich schließlich genötigt, eine überdeutliche Presseinformation herauszugeben, dass diese zwei Brände keine (!) Brandstiftungen seien. Mehr über den Fall hier.

Jubel über den zweiten Preis. Foto: BBS Einbeck

BBS jubelt über Schulpreis-Platzierung: Die Berufsbildenden Schulen Einbeck haben beim Deutschen Schulpreis einen von fünf zweiten Plätzen belegt; die BBS erhält 25.000 Euro. „Diese Schule beweist eindrucksvoll, dass sie Brücken baut für die berufliche Zukunft vieler junger Menschen“, heißt es in der Laudatio. „Berufliche Schulen sind heute oftmals organisatorische Meisterwerke. Mit ihren vielen Auszubildenden sowie Schülerinnen und Schülern in – für Außenstehende fast zahllos wirkenden – vielfältigen Ausbildungszweigen, von dual über vollzeitschulisch bis hin zum Berufsgymnasium, beweist die Berufliche Schule im beschaulichen Einbeck, dass auch sie ein solches Meisterwerk ist. Die Schul- und Unterrichtsorganisation für die Auszubildenden optimieren, Grenzen und Potenziale entdecken, sich ständig hinterfragen, eingetretene Pfade verlassen, sich Rat und Anregung einholen – kurz gesagt: Die Schule demonstriert, dass sie stets aktiv und strukturiert Schul- und Unterrichtsentwicklung betreibt.“ Durch die Corona-Pandemie fand die Vergabe der Preise als Online-Veranstaltung statt. Jubel mit Masken im kleinen Kreis im BBS-Forum gab’s dennoch. Die BBS Einbeck hatte wie alle Schulen in den vergangenen Monaten ein aufwändiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertete die Jury sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Die Robert-Bosch-Stiftung vergibt den Deutschen Schulpreis gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung. Beworben hatten sich in diesem Jahr 81 Schulen aus 15 Bundesländern und eine Auslandsschule.

Regionale Corona-Informationen: Im Landkreis Northeim sind (Stand: 25.09.2020) seit Beginn der Pandemie insgesamt 184 Menschen positiv getestet worden. 176 Menschen davon gelten inzwischen als genesen. Insgesamt gibt es unverändert sechs Corona-Todesfälle, so dass aktuell im Landkreis Northeim zwei Menschen als akut infiziert gelten, teilt die Kreisverwaltung mit. Bei der Neuerkrankung handelt es sich um einen Mann mittleren Alters. Der Ansteckungsweg ist derzeit unbekannt. Die Person befindet sich in häuslicher Quarantäne und leidet derzeit unter keinen Symptomen, erläuterte die Kreisverwaltung.

Was wird?

Jörg Mönnig, Dr. Sabine Michalek, Alexander Kloss, Lene Garus-Jochumsen, Katharina Kolotzek. Foto: Frank Bertram

Familienticket im Baby-Paket: Das Begrüßungspaket, das Neugeborene mit ihren Eltern von der Stadt Einbeck im Einbecker Kinder- und Familienservicebüro (EinKiFaBü) erhalten, ist jetzt noch attraktiver und wertvoller. Der PS-Speicher spendiert in Zukunft jeweils eine Familienkarte für die Baby-Begrüßungspakete. Mit den Tickets im Wert von je 40 Euro können Eltern mit beliebig vielen eigenen Kindern an einem Tag den PS-Speicher mit seiner Dauerausstellung und den beiden Sonderausstellungen besuchen. Die ersten 150 Familientickets hat PS-Speicher-Marketingleiter Alexander Kloss jetzt gemeinsam mit seiner Kollegen Katharina Kolotzek vor Ort überreicht. EinKiFaBü-Leiterin Lene Garus-Jochumsen bedankte sich für diese großzügige Unterstützung und lobte die kinderfreundliche Ausstellung im PS-Speicher. Viele junge Familien könnten sich jetzt so einen Familienbesuch in dem Oldtimerhaus leisten, der viel Spaß und Information bringe. Die PS-Speicher Tickets ergänzen die bestehenden Pakete, mit denen Neugeborene willkommen geheißen werden: Enthalten sind in dem etwa 60 Euro wertvollen Beutel Wertkarten für das Schwimmbad, zwei Einbecker Zehner, das Kinder-Buch „Gute Nacht, Einbeck“, ein Beachbag mit Einbeck-Aufdruck sowie vielfältiges Infomaterial. Konnten 2019 noch fünf Begrüßungsfeste für insgesamt fast 200 Familien durchgeführt werden, erhalten die Familien derzeit wegen der Corona-Pandemie die Begrüßungspakete in Einzeltermine überreicht. 66 Familien haben dieses Angebot bislang in diesem Jahr wahrgenommen, berichtete Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit Sachgebietsleiter Jörg Mönnig.

Zweisprachige Stadtführungen: Die Geschichte der Stadt Einbeck können Interessierte während der Interkulturelle Woche bei zweisprachige Stadtführungen erleben, die vom 6. bis 9. Oktober kostenfrei angeboten werden. Eingeladen sind alle deutschen Familien und alle neuen Nachbarn, für die die Muttersprache arabisch, kurdisch, afghanisch und türkisch ist. Mehr hier.

Wie fahrradfreundlich ist Einbeck? Einbeck macht mit beim ADFC-Fahrradklima-Test 2020. Fahrradclub und Bundesverkehrsministerium rufen Radfahrer dazu auf, die Fahrradfreundlichkeit von Städten und Gemeinden zu bewerten. Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek bittet, zahlreich bis 30. November an der Umfrage teilzunehmen. Online werden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühlt. „Fahrradfreundlichkeit ist ein echter Standortfaktor und ein Synonym für Lebensqualität geworden“, sagt die Bürgermeisterin. „Deshalb haben wir in Einbeck für den Radverkehr in letzter Zeit eine Menge getan (u.a. Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr, Anlage von Radfahrstreifen). Jetzt geht es um die Frage: Kommen die Verbesserungen auch bei den Bürgern an? Was läuft schon gut – was nicht?“ Sie bittet im Namen der Stadt Einbeck alle Einbecker, sich ein paar Minuten Zeit für die Befragung auf www.fahrradklima-test.adfc.de zu nehmen.

Michaleks letzte Radtour: Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek macht sich am kommenden Sonnabend, 26. September, zum siebten Mal mit dem Fahrrad auf den Weg durchs Stadtgebiet. Erster Stopp der letzten Tour ist Immensen. Dort wird sich Sabine Michalek von 13 bis 13.30 Uhr am Friedhof, Am Klee, aufhalten. Den nächsten Stopp wird sie von 13.45 bis 14.15 Uhr vor dem „Esel“, Deichstraße in Sülbeck, machen. In Drüber wird sie sich von 14.30 bis 15 Uhr auf dem Parkplatz vor der Schule, Buddelweg, aufhalten. Auf dem Dorfplatz in Iber hält sie von 15.30 bis 16 Uhr. In Buensen wird sie von 16.15 bis 16.45 Uhr am Feuerwehrgerätehaus pausieren. Die letzte Station der letzten Tour ist in Strodthagen bei Familie Henniges, St. Justingasse 2, von 17 bis 17.30 Uhr geplant.

Auftakt zu „Gespräche über den Gartenzaun“ in Sülbeck vor einer Woche. Foto: Frank Bertram

Gespräche über den Gartenzaun: SPD-Bürgermeisterkandidat Dirk Heitmüller besucht im Rahmen seiner Ortschaftsspaziergänge und der „Gespräche über den Gartenzaun“ am Donnerstag, 1. Oktober, von 16 bis 17.30 Uhr in der Kernstadt die Straßen Wilhelm-Messerschmidt-Platz, Damaschkestraße, Über den Sieben Gärten, Eigenheimstraße, Walther-Rathenau-Straße, Schillerstraße, Friedrich-Ebert-Straße einschließlich der Nebenstraßen, am Freitag, 2. Oktober, von 16 bis 19.30 Uhr die Ortschaften Volksen, Negenborn, Garlebsen, Ippensen und Haieshausen, am Sonnabend, 3. Oktober, von 13.30 bis 17 Uhr die Ortschaften Kreiensen, Billerbeck und Bentierode-Rimmerode, am Sonntag, 4. Oktober, von 10 bis 12.15 Uhr die Ortschaften Dassensen und Rotenkirchen sowie von 15 Uhr bis 16 Uhr die Ortschaft Salzderhelden. Außerdem ist Dirk Heitmüller am Mittwoch, 30. September, von 10 bis 12 Uhr am SPD-Infostand auf dem Marktplatz sowie auf dem Wochenmarkt in der Einbecker Kernstadt anzutreffen. Wer während der genannten Termine den Wunsch hat, den SPD-Bürgermeisterkandidaten persönlich kennenzulernen, kann dies unter der Mailadresse heitmueller@spd-einbeck.de oder unter der Telefonnummer 0171-2156786 (ab 13 Uhr) anmelden.

Weisensees Webtalk zur Innenstadtentwicklung: „Wie sieht die Innenstadt von morgen aus? Was muss angeboten werden? Wie gestalten wir die Innenstädte attraktiv? Was muss eine Stadt den Bürgern, aber auch den Unternehmern anbieten?“ Mit diesen Fragen beschäftigt sich Bürgermeisterkandidat Dr. Claudius Weisensee in seinem zweiten Webtalk. Gesprächspartner ist Dirk Reinert, der mit „Reinert – Tisch & Trend“ eines der Traditionsgeschäfte in Einbeck betreibt. Der Webtalk startet am Dienstag, 29. September, um 20 Uhr und wird etwa eine Stunde dauern. Die digitale Veranstaltung findet bei Skype statt. Der Link ist auf der Website www.claudius-weisensee.de/weisenseeswebtalk oder per Mail unter info@claudius-weisensee.de abrufbar. „Meinen Webtalk biete ich an, um auch in der Corona-Zeit mit möglichst vielen Menschen unmittelbar ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig möchte ich mit einer interessanten Themenauswahl das Publikumsinteresse wecken und auch diejenigen umfassend über aktuelle politische Fragen und meine Vorstellungen dazu informieren, die vielleicht nicht zu klassischen Parteiversammlungen gehen möchten“, erklärt Weisensee das Konzept von „Weisensees Webtalk“.

Weitere Weisensee-Wahlempfehlung: Bürgermeisterkandidat Dr. Claudius Weisensee wird jetzt nicht nur von seiner Partei FDP und von den Grünen unterstützt, auch „Gemeinsam für Einbeck“ (GfE) und Bürgerliste Kreiensen empfehlen den 40-Jährigen den Wählern bei der Bürgermeisterwahl am 1. November. Mehr dazu hier in meinem Einbecker Politikblog.

Geschwindigkeitsmessungen: In der kommenden Woche sind in Einbeck keine Geschwindigkeitskontrollen durch den Landkreis Northeim geplant, informiert die Kreisverwaltung.