Achtung, Hartung! Neue Kunst-Ausstellung im Neuen Rathaus

Foto: Frank Bertram

Eine neue Kunst-Ausstellung der Reihe „arthouse im Rathaus“ ist jetzt im Neuen Rathaus zu sehen. Wilfried und Susanne Hartung präsentieren dabei unter dem Titel „Achtung, Hartung!“ expressionistische, abstrakte und Pop-Art- Werke. Insgesamt sind 62 großformatige Bilder von Wilfried Hartung zu sehen, von seiner Tochter Susanne Hartung werden 13 kleinformatige Collagen im Flur im Obergeschoss des Neuen Rathauses ausgestellt.

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Susanne und Wilfried Hartung stellen derzeit im Neuen Rathaus in Einbeck aus. Foto: Frank Bertram

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek sagte bei der Ausstellungseröffnung, auch diese Ausstellung zeige wieder gut, wie sich die leeren Flure des Rathauses verändern, sobald hier Bilder an den Wänden hängen. Deshalb habe man die Reihe “arthouse im Rathaus” einst ins Leben gerufen, um “die Flure anders zu nutzen als nur als Verkehrswege für Behördengänge”. Michalek wünschte sich, dass viele Besucher vor den Kunstwerken stehen bleiben, sie betrachten und mit anderen darüber ins Gespräch kommen.

Zustande gekommen ist die Schau mit den Werken von Susanne Hartung aus Hamburg und Wilfried Hartung aus Uetze durch familiäre Bande nach Einbeck, seine Schwägerinnen wohnen hier und haben Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen, berichtete Wilfried Hartung bei der Eröffnung. Der einstige Schornsteinfegermeister war mit 16 Jahren als Geselle mal in Einbeck, zum Pinsel greift Hartung erst wieder seit zwei Jahren, dafür aber häufig. “Ich bin ein schneller Maler und fleißig”, lächelt er, “die Ideen sprühen und die Farbe läuft”. Der autodidaktische Maler und Plastiker Wilfried Hartung arbeitet ausschließlich nach eigenen ldeen, Empfindungen und Erlebnissen. Soziale Geschehnisse, menschliche Sinne mit Herz und Hand seien teilweise im Verborgenen zu suchen, was sich in abstrakter Darstellungsweise sehr gut vermitteln lasse, umschreibt er. “Ich bin nicht zimperlich bei den Themen, sozialkritische passen in die heutige Zeit”, sagt Wilfried Hartung. Seine Art zu gestalten entsteht aus der ldee und Spontanität, bereits begonnene Arbeiten können bei ihm im Verlauf der Entstehung einen ganz anderen Verlauf nehmen als ursprünglich geplant. Hartung malt sehr gerne figurativ und abstrakt, Darstellungen müssen nicht unbedingt der Realitat entsprechen, er legt Wert auf die künstlerische Freiheit. Der Pinsel sei der verlängerte Arm des Gehirns, sagt er. Als Mal- und Gestaltungsmaterialien werden Leinwände, aber auch Bleche aus Stahl, Kupfer und Tafeln verwendet. Auch Versandkartons nutzt er nachhaltig und bemalt sie mit seinen Werken.

„Kunst ist meine Rebellion“ – mit diesem Aufbegehren findet die Künstlerin Susanne Hartung den Motor für ihre provokanten Collagen. Die gelernte Groß- und Einzelhandelskauffrau hat lange die Kreativität vermisst, bis sie vor einigen Jahren als Geschenk für einen Freund eine erste Collage anfertigte. Seitdem ist sie in ihrer Freizeit künstlerisch tätig, allein in diesem Jahr ist die Einbecker Schau schon ihre dritte Ausstellung. Susanne Hartung komponiert Bildelemente zu einer rauschenden und surreal anmutenden Farbwelt. In ihr verbergen sich sinnhafte Bildbotschaften, die die Fantasie des Betrachters anregen soll. Wie arbeitet die Künstlerin? Sie entscheide sich zunächst für eine Farbe, dann entstehe das Bild, sagt sie. Es werde geschnitten, getupft, geklebt, Acrylfarbe gebe häufig einen dezenten „Schliff“, berichtet sie. Inspirationen kommen von ldolen. Die Künstlerin setzt sich nach eigenen Angaben in ihren Werken mit vielfaltigen Themen auseinander, beispielweise mit der Entwicklung als Veränderung der Natur und des Seins, Gefahr, Liebe, Leidenschaft und der Zukunft.

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Susanne Hartung (l.) erläutert Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, wie die Collagen entstehen. Foto: Frank Bertram
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Wilfried Hartung erläutert seine Bilder. Foto: Frank Bertram
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Susanne, Wilfried und Ludwig Hartung mit Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Foto: Frank Bertram

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