Frauen im Handwerk sichtbarer machen: Ausstellung in der Sparkassenpassage in Einbeck

Foto: Frank Bertram

Von der Fleischermeisterin über die Geigenbauerin bis zur Tischlerin: Die Portraits von 15 Frauen im Handwerk sind aktuell in einer Ausstellung in der Sparkassenpassage in Einbeck zu sehen. Ziel ist es, Handwerkerinnen sichtbarer werden zu lassen. “Wir brauchen mehr solcher Beispiele und Vorbilder”, sagte Antje Sölter, stellvertretende Bürgermeisterin, bei der Ausstellungseröffnung. Aus Einbeck und dem Landkreis sind auf den Informationstafeln die Geschichten von Sandra Grass, Anke Weisenburger und Nele Bostelmann zu sehen.

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Unter anderem ihre Geschichten aus dem Landkreis Northeim sind in der Ausstellung zu sehen (v.l.): Nele Bostelmann, Sandra Grass (auf der Tafel), Anke Weisenburger. Foto: Frank Bertram

Viele Berufe, gerade auch im Handwerk, sind heute noch männlich dominiert, während Frauen weitgehend unsichtbar bleiben. Die ursprünglich von der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft in Göttingen konzipierte Ausstellung „Frauen im Handwerk von hier“ möchte das verändern. Jeder fünfte Handwerksbetrieb in Niedersachsen wird inzwischen von Frauen geleitet. Mit seinen 130 verschiedenen Berufen biete das Handwerk vielfältige Möglichkeiten für Fachkräfte und junge Menschen in der Berufswahl, sagen die Ausstellungsmacherinnen. Noch immer werde zu viel Potenzial vergeudet, meint Einbecks Gleichstellungsbeauftragte Simone Engelhardt. “Eigentlich sollten wir unseren Beruf anhand von Talenten wählen und nicht nach Geschlecht.” Sie freute sich ebenso wie Barbara Tausch von der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft Northeim, mit der Schau tolle Frauen und ihre Motivation und Lebensgeschichten zeigen zu können, die anderen Frauen Mut machen und zeigen könnten, welche Handwerk-Berufe es auch für Frauen gebe. Dass es in einigen Bereichen leider immer noch sexistische Sprüche gebe, mache sie ärgerlich, “macht mich richtig wütend”, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter.

Dr. Natalia Hefele und Dr. Dorothee Hemme haben die Ausstellung ursprünglich konzipiert, die Fotos stammen von Sandra Eckardt, die Gestaltung von Julia Da Canalis. Die zunächst zwölf Portraits wurden durch drei Handwerkerinnen aus dem Landkreis Northeim ergänzt. Die Ausstellung ist eine gemeinsame Aktion des überregionalen Kooperationsverbundes der Gleichstellungsstellen der Stadt Einbeck und des Landkreises Northeim, der Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft des Landkreises Northeim und der Stadt Göttingen, des Unternehmensnetzwerkes Wirtschaft & Familie Northeim sowie der Kreishandwerkerschaft Northeim, von Fachwerk Hooray und dem Unternehmen HandWert.

Später wird die Ausstellung noch in Bad Gandersheim und in Northeim zu sehen sein. Eine Neuauflage der Broschüre inklusive der lokalen Portraits aus dem Landkreis Northeim ist in Vorbereitung.

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Anke Weisenburger aus Einbeck ist Raumausstattermeisterin. Foto: Frank Bertram

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