Was war?

Masken gehören dazu: Haben Sie schon eine? Oder gleich mehrere? Selbst genäht oder fertig gekauft? Waschbar oder Einweg? Das sind die Fragen, die für uns alle wichtig sind, weil in der Corona-Krise ab kommenden Montag das Einkaufen sowie das Bus und Bahn fahren nur noch mit Mund-Nase-Schutz erlaubt ist. Wer keine solche “Alltagsmaske” hat, muss damit rechnen, aus dem Geschäft oder aus dem Bus gewiesen zu werden. Und teuer kann’s auch noch werden, ein geänderter Bußgeldkatalog ist angekündigt. Eine Maskenpflicht ersetze nicht die Einhaltung der Hygienevorschriften, betont der Landkreis Northeim. „Wer sich konsequent an die Abstandsregeln von 1,5 bis 2 Meter zu anderen Menschen hält, schützt sich am besten vor einer Ansteckung mit Corona“, erklärte Dr. Regina Pabst, Leiterin der Gesundheitsdienste beim Landkreis Northeim. „Zusätzlich brauchen wir die Masken, um uns gegenseitig zu schützen.“ Sie betont: Wer eine Maske trägt, ist zwar nicht sicher vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt. Da das Virus aber vor allem durch beim Sprechen umher fliegende Tröpfchen verbreitet wird, helfen die Masken, diese infektiösen Tröpfchen in der Luft zu reduzieren und damit das Ansteckungsrisiko für andere zu minimieren. Wichtig sei, die Maske auszutauschen, sobald sie feucht ist, und sie nach einmaligem Tragen bei mindestens 60 Grad zu waschen, erläuterte Pabst.
Corona-Informationen: Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie ist weiterhin hier und hier auf verschiedenen Übersichtsseiten von Landkreis und Stadt nachzulesen, die regelmäßig aktualisiert werden. Im Landkreis Northeim sind (Stand: 24.04.2020, 12.12 Uhr) insgesamt 115 Menschen infiziert positiv getestet. 54 Menschen gelten inzwischen als genesen. Heute meldete der Landkreis auch den ersten Todesfall. Die Frau “fortgeschrittenen Alters ist in einem Krankenhaus an den Folgen der Corona-Infektion gestorben”, erklärte die Kreisverwaltung.

Wie managt die Kreisverwaltung die Corona-Pandemie? Unter dieser Überschrift hat der Landkreis Northeim in einer Presseinformation einen kleinen Einblick in die Arbeit des Krisenstabes gegeben. Der Corona-Stab, den es seit Ende Februar gibt und der vom Ersten Kreisrat Jörg Richert (Einbeck) geleitet wird, setzt sich aus Vertretern verschiedener Fachbereiche und Referate der Kreisverwaltung zusammen. Er kommt täglich zusammen oder zusätzlich immer dann, wenn es die Lage erfordert, wobei „zusammenkommt“ nicht ganz richtig ist, denn die Besprechungen finden als Telefonkonferenz statt. Derzeit nehmen die Gesundheitsdienste, der Brand- und Katastrophenschutz sowie die Öffentlichkeitsarbeit dauerhaft an den virtuellen Sitzungen teil. Hinzu kommen Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, die Dezernatsleitungen und der Erste Kreisrat Jörg Richert, welcher als Stabsleiter die internen Abläufe in enger Abstimmung mit der Landrätin koordiniert. Weitere Fachbereiche, wie zum Beispiel die Bereiche Ordnung und Personal, kommen bei Bedarf hinzu. Auch Externe, wie der Polizeichef, können zugeschaltet werden. Die Städte und Gemeinden im Landkreis Northeim werden engmaschig informiert, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister kommen einmal wöchentlich mit der Landrätin in einer Telefonkonferenz zusammen. Jede Sitzung des Krisenstabes beginnt mit der Beschreibung der aktuellen Lage. Dazu zählen eine Übersicht der Infizierten und Genesenen sowie ein Blick auf die Infektionszahlen in den Nachbarkreisen und im Land. Dann geht es um weitere aktuelle Themen, wie in den vergangenen Tagen der Beginn des Schulunterrichts, die Einführung von Maskenpflicht oder die Beschaffung von Schutzausstattung. Nachdem etwaige offene Punkte aus der vorherigen Sitzung geklärt werden, berichten die Beschäftigten der vertretenen Fachbereiche über aktuelle Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie. „Die Situation wird täglich neu beurteilt. Eine schnelle und zielgerichtete Sammlung und Verteilung von Informationen ist wichtig für die Stabsarbeit“, erklärt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel in einer Pressemitteilung.

Kayser Filtertech GmbH produziert Alltagsmasken in Einbeck: Seit dieser Woche laufen auch bei der Kayser-Gruppe in Einbeck so genannte Community-Masken vom Band. Kayser beliefert mit diesen neuen Produkten nach eigenen Angaben zahlreiche Unternehmen und kommunale Einrichtungen. An seinem französischen Standort hatte Kayser bereits Anfang April die Produktion auf die Alltagsmasken umgestellt. Die Kayser-Gruppe ist ein traditionsreiches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Einbeck. Die Unternehmensgruppe besteht aus den Geschäftsbereichen Automotive (Hullerser Landstraße) und Filtertech (Baustraße). Bereits seit 1709 werden am Standort Einbeck Textilien für unterschiedlichste Einsatzzwecke gefertigt. Der derzeitige Schwerpunkt liegt auf der Herstellung von Nadelfilzen für Filtermedien zur Luftreinhaltung und Produktfiltration. Für die Automobilindustrie werden Ventile, Aktivkohlefilter, Luftführungen und weitere Bauteile in modernen und automatisierten Prozessen gefertigt, berichtet Kayser in einer Pressemitteilung. Mit der Erfahrung und den Produktionsmöglichkeiten beider Geschäftsbereiche sei es gelungen, kurzfristig Community-Masken auf den Markt zu bringen, die aus lebensmittelechtem Nadelfilz bestehen. Das sei eine regionale, nachhaltige und klimaschonende Komplettlösung aus einer Hand, heißt es.

Was Einbeck Marketing für Handel und Gastronomie bündelt: Die Einbeck Marketing GmbH hat auf ihrer Website zusammengefasst, welche Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis maximal 800 Quadratmetern unter strengen Hygiene- und Abstandsregelungen wieder öffnen dürfen. Bereits nach Bekanntgabe des Öffnungsverbots im März hatte Einbeck Marketing die Händler, Gastronomen und Kulturtreibenden mit verschiedenen Solidaritäts-Aktionen unterstützt. An der Aktion „Einkaufen trotz Corona“ beteiligten sich mehr als 50 Einbecker Händler, die Waren liefern oder Online für Ihre Kunden erreichbar sind. Nach wie vor läuft die Kampagne „Essen trotz Corona“, bei der knapp 20 Restaurants und Gastronomen aus Einbeck Essen liefern oder zum Abholen bereit stellen. „Ich war absolut begeistert davon, wie die Einbecker die Solidaritäts-Aktionen unterstützt haben, sie wurden hundertfach geteilt und haben so zigtausend Menschen erreicht – die Einbecker halten zusammen und helfen sich gegenseitig”, erklärte Geschäftsführerin Anja Barlen-Herbig. Aus der Wirtschaft und von der Wirtschaftsförderung habe Einbeck Marketing finanzielle Mittel erhalten, ohne die diese Aktionen nicht umsetzbar gewesen wären. Über ein Gutscheinportal können Kunden zudem ihre Lieblingsläden mit dem Kauf eines Gutscheins unterstützen. Unter www.stadtgutschein-einbeck.de sind mehr als 38 Einbecker Geschäfte mit diversen Gutscheinoptionen zu finden.
Was wird?
Stadtbibliothek öffnet wieder mit Terminvergabe: Am Montag, 27. April, öffnet die Stadtbibliothek Einbeck wieder eingeschränkt und ermöglicht ausschließlich mit Terminvergaben, dass Nutzer sich mit neuer Lektüre versorgen können. Beim Besuch der Bücherei müssen strenge Hygieneregeln eingehalten werden. Hier stehen weitere Einzelheiten.
Schulbetrieb läuft wieder an: Am Montag, 27. April, beginnt der schrittweise Neustart in den Schulen im Landkreis Northeim. Diese sind seit 16. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Der Unterricht wird laut Kreisverwaltung zunächst zur Prüfungsvorbereitung in den allgemeinbildenden Schulen für die Jahrgangsstufen 9, 10 und 13 wieder aufgenommen. Im Bereich der Berufsschulen startet der Unterricht zur Prüfungsvorbereitung in der Fachstufe 2, der Abschlussklasse der Fachschule, den 13. Jahrgängen des beruflichen Gymnasiums sowie der Berufsoberschule. Die Gesundheitsfachberufe legen außerdem ihre Prüfungen ab. Beschult werden auch die neu beginnenden Pflegefachleute. Weitere Klassen werden ab 4. Mai schrittweise folgen. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel teilte mit, dass der Landkreis als Schulträger umfassende Vorbereitungen getroffen habe, um Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter der Schulen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Inzwischen gibt es einen Rahmen-Hygieneplan, an dem sich Schulen orientieren sollen. Weitere Einzelheiten, auch zur Schülerbeförderung, sind hier auf der Website des Landkreises zu finden.
Maskenpflicht in Bus und Bahn: Neben der Maskenpflicht muss an Haltestellen sowie im Bus der 1,5-Meter-Abstand für alle Fahrgäste eingehalten werden. Im Bus sollten die Sitzplätze am Fenster genutzt werden, die Nachbarsitze zum Gang sollten frei bleiben, rät Michael Frömming, Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN). Es werde darauf geachtet, dass in den Bussen nur 50 Prozent der Sitzplätze ausgelastet seien. Kunden im so genannten Gelegenheitsverkehr (d.h. Besorgungen, Einkaufen usw.) werden vom ZVSN gebeten, die Busse außerhalb der Zeiten des Schüler- und Berufsverkehrs (nicht vor 8 Uhr, zwischen 12 und 14 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr) zu nutzen, damit die beschränkten Fahrzeugkapazitäten für die notwendigen Beförderungen zur Verfügung stehen. Weitere Einzelheiten, auch zu den Fahrplänen, sind hier auf der Website des Verkehrsverbundes zu finden. In einem gemeinsamen Schreiben an Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) haben außerdem die Landräte aus Göttingen, Northeim und Holzminden appelliert, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) finanziell zu stützen. Der ZVSN rechnet durch die Corona-Krise mit monatlichen Verlusten in Höhe von bis zu 400.000 Euro. Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (SPD) erklärte: „Wir sehen einen hohen Handlungsbedarf, die Sicherstellung des Systems ÖPNV und dessen auskömmliche Finanzierung zu gewährleisten. Die Landkreise können die erheblichen finanziellen Corona-Auswirkungen im Bereich des ÖPNV nicht schultern. Erschwerend kommt hinzu, dass mit der Öffnung weiterer Schulklassen zusätzliche Busse benötigt werden, um die Abstandsregelungen einzuhalten. Weder Geld noch Fahrpersonal stehen für diese zusätzliche, neue Situation zur Verfügung.“
Parkscheinautomaten werden gemietet: Nach mehr als zehn Jahren haben die neun Parkscheinautomaten in der Innenstadt ihren Dienst getan. Die Stadt wollte ursprünglich neue kaufen, doch jetzt hat sich der Verwaltungsausschuss auf Vorschlag der Verwaltung entschlossen, die neuen Geräte zu mieten. Die Einzelheiten dazu stehen hier im Einbecker Politikblog.

Genussbeschreibungen und Kalorienzahl auf Bier-Etikett: In den nächsten Wochen tauchen auf den Flaschen aller Biersorten der Einbecker Brauhaus AG neue Rückenetiketten auf. Auf diesen Aufklebern steht nicht nur aus Transparenzgründen die Kalorienzahl des Bieres (die niedriger liegt im Vergleich zu anderen Getränken als man oftmals denkt), sondern auch eine Beschreibung der Biersorte. Mehr dazu hier in meinem Einbecker Bierblog.
Landkreis veröffentlicht Straßensperrungen: Die Kreisverwaltung veröffentlicht ab sofort unter www.landkreis-northeim.de/sperrungen eine Übersicht der Straßensperrungen im Kreisgebiet. Zusätzlich erscheinen die Informationen auch in der Handy-App BIWAPP sowie in den sozialen Netzwerken. „Ich freue mich, dass es den Fachbereichen und Städten gelungen ist, diese Veröffentlichung für den gesamten Landkreis umzusetzen und den Menschen im Kreisgebiet diesen Service anzubieten“, erklärte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Als zuständige Behörde genehmigen der Landkreises Northeim sowie die Städte Einbeck und Northeim sämtliche Voll- und Teilsperrungen im Kreisgebiet. Deshalb können auch Sperrungen der Autobahn 7 sowie der Bundes- und Landesstraßen veröffentlicht werden, bei denen der Landkreis nicht selber Auftraggeber ist. Auch über Sperrungen in direkt angrenzenden Landkreisen, die beispielsweise zu Umleitungen im Kreisgebiet führen, soll informiert werden. Baustellen mit Sperrungen innerhalb von Orten sind davon ausgenommen.
Wer wird was?
Bürgermeisterwahl-Termin auf der Kippe? Die Corona-Krise könnte verzögern, wer in Zukunft Bürgermeister in Einbeck wird oder bleibt. Der Landkreis Northeim hat die Verschiebung des Wahltermins in Uslar, der für den 7. Juni vorgesehen war, bereits angeordnet. Begründung: Man könne sich nur bei Stichwahlen, nicht aber bei ersten Wahlgängen eine reine Briefwahl vorstellen. Außerdem müssten Kandidatenfindungen und Wahlkampf einige Wochen vor dem Wahltermin ohne Beschwernisse möglich sein. Die Stadt Einbeck hat nach den Worten von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek bis Donnerstag noch keine Verfügung des Landkreises erhalten, darüber habe Gemeindewahlleiter Dr. Florian Schröder im Verwaltungsausschuss berichtet. Mehr zu dem Thema aktuell in meinem Einbecker Politikblog hier.