Für hervorragende pädagogische Leistungen: Rotary-Lehrerpreis in Einbeck verliehen

Foto: Frank Bertram

Der Rotary-Club Einbeck-Northeim hat Lehrkräfte aus dem Landkreis Northeim für hervorragende pädagogische Leistungen mit dem Lehrerpreis ausgezeichnet. Alexandra Frenzel (Gymnasium Corvinianum Northeim) erhielt bei einer dreistündigen Festveranstaltung im Forum der BBS in Einbeck den mit 1500 Euro dotierten Hauptpreis, den mit 1000 Euro ausgelobten Sonderpreis „Inklusion/Integration“ bekam Imke Roland (Martin-Luther-Grundschule Northeim). Insgesamt waren 60 Vorschläge bei der Jury eingegangen – weniger als bei der Premiere des Lehrerpreises vor zwei Jahren. Elf Lehrerinnen und Lehrer waren am Ende nominiert worden und wurden bei der Veranstaltung ausführlich gewürdigt. Darunter auch Larissa Böning von der IGS Einbeck und Birgit Strahle, Lehrerin in der Flüchtlingsarbeit “Neue Nachbarn” Einbeck.

Die Rotarier möchten mit dem Lehrerpreis bewusst für positive Meldungen aus dem Bildungssystem sorgen, sagte der Präsident des 75 Mitglieder starken Rotary-Clubs Einbeck-Northeim, Dr. Karsten Möller. „Die Schule lebt von Lehrern, um die Schüler zu begeistern.“ Er hoffe, dass die Lehrkräfte künftig nicht nur an einem Abend gelobt würden.

Der Hauptpreis ging an Alexandra Frenzel. „Wenn sie den Raum betritt, geht die Sonne auf“, sagte Jury-Sprecherin und Laudatorin Wiebke Ruf. „Ihre Energie und Begeisterung für ihre Fächer Englisch und Sport, aber auch für ihre Schüler ist regelrecht ansteckend.“ Das übertrage sich auf Kollegen, mit denen sie im Team neue Ideen wie den „bewegten Englischunterricht“ entwickle. Aber ebenso auf Schüler, die dann zur Hochform auflaufen könnten. Durch die Bewegungs- und Spielelemente lernten die Schüler mit Kopf, Herz und Hand und verinnerlichten beispielsweise neue Vokabeln auf kreative Weise. „Ihr Unterricht ist nie langweilig, sondern immer aktivierend und fröhlich“, sagte Wiebke Ruf.

Den Sonderpreis „Inklusion/Integration“ erhielt Imke Roland. „Als Grundschullehrerin verkörpert sie auf ganz bezaubernde Art und Weise die Ideale von Mary Poppins, ist nicht nur Lehrerin, sondern Erzieherin mit Herz und Verstand“, sagte Laudatorin Dorte Simon. Roland verstehe es meisterhaft, nicht nur den Kindern mit festgestelltem Förderbedarf, sondern auch anderen Schülern mit Herausforderungen eine magische Lernumgebung zu gestalten. „Imke Roland lebt die Inklusion mit Überzeugung, für sie gilt das Motto: Nicht jedes Kind ist gleich, aber jedes ist besonders.“ Und sie vermittle den Kindern, dass Unterschiede etwas Normales seien. In ihrer bunt gemischten Klasse mit unterschiedlichen Nationalitäten und Schülern mit vielfältigen Bedürfnissen schaffe sie eine Atmosphäre, die nicht nur Wissen vermittle, sondern Empathie und Verständnis fördere, lobte Dorte Simon.

Auf den zweiten Platz kamen die weiteren Nominierten: Beim Hauptpreis sind das Larissa Böning (IGS Einbeck), Stefanie Dierstein (Roswitha-Gymnasium Bad Gandersheim), Susanne Seeger (Grundschule Dassel), Mark Roger Thiele (Sollingschule Uslar), beim Sonderpreis sind das Katja Fischer (Corvinianum Northeim), Antje Meyer und Stefanie Rakei (Sollingschule Oberschule Uslar), Julia van Straaten (KGS Moringen) und Birgit Strahle (Lehrerin in der Flüchtlingsarbeit „Neue Nachbarn“, Einbeck).

Die siebenköpfige Jury besteht aus Wiebke Ruf (Corvinianum) und Nils Rudolph (IGS Einbeck) als Sprecher sowie Sylvia Gerl (Bundesfachschule für Betriebswirtschaft im Kfz-Gewerbe), Katrin Lüdeke (BBS Einbeck), Anika Müller-Wüstefeld (Thomas-Mann-Schule), Dorte Simon (Einbecker Brauhaus AG) und Julia Dondorf (Johann-Wolf-Grundschule). Obwohl die Gewinnerinnen aus Schulen von Jurymitgliedern stammen, habe man diese nicht bevorzugt, betonte Lehrerpreis-Initiator Renatus Döring. Die entsprechenden Jurymitglieder hätten sich in den Fällen mit ihren Voten zurückgehalten. Der Lehrerpreis solle die meist unsichtbare Leistung von Lehrkräften sichtbar machen, die Preisverleihungsfeier solle Werbung für diesen Beruf sein.

Die Schirmherrin des Rotary-Lehrerpreises, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, musste krankheitsbedingt ihre Teilnahme an der Preisverleihung absagen, und auch Dezernent Jan-Christopher Linck musste kurzfristig erkrankt passen. Dafür überbrachte der Fachbereichsleiter für Schule und Kultur, Maik Fieber, die Glückwünsche und wandte sich an die Preisträgerinnen: „Sie sind die Helden unseres Bildungssystems.“ Er freue sich, dass der Preis bewusst nicht für die besten Lehrer vergeben werde, sondern dass die Ehrung das besondere Engagement und die herausragende Leistung würdige.

Auch Festredner Hauke Pölert konnte krankheitsbedingt nur per vorab aufgezeichnetem Video bei den Besuchern der Preisverleihung sein. Der Lehrer, Blogger („unterrichten.digital“) und Youtuber gab unter Motto „Wie Künstliche Intelligenz (KI) die Schule verändern kann“ kleine Einblicke in ein großes Thema, wie er augenzwinkernd sagte. Pölert sieht die KI als neuen spannenden Baustein, als Sparingspartner für Lehrkräfte. Die Maschine werde die Lehrer nicht ersetzen können, fehle doch die menschliche und soziale Komponente und die Erfahrung. Aber die Fähigkeiten der Technik könnten Lehrkräfte beispielsweise nutzen, um allen Schülern bei 30 verschiedenen Hausarbeiten leichter individuelle Rückmeldungen zu geben, sagte Pölert.

Foto: Frank Bertram
Rotary-Lehrerpreis 2023 gewonnen: Alexandra Frenzel (r.) vom Gymnasium Corvinianum Northeim und Imke Roland von der Martin-Luther-Grundschule Northeim. Foto: Frank Bertram
Foto: Frank Bertram
Alle Nominierten und Sieger mit Rotary-Präsident Dr. Karsten Möller (links) und Lehrerpreis-Initiator Renatus Döring (r.). Foto: Frank Bertram