Die Einbecker Brauhaus AG entwickelte sich 2021 besser als der Biermarkt, steigerte auch den Jahresüberschuss und plant erstmals wieder eine Dividende, senkte heute aber gleichzeitig für 2022 wegen der Pandemie- und Ukrainekrieg-Auswirkungen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
Wie das Unternehmen in seiner heute veröffentlichten Bilanz für das Geschäftsjahr 2021 mitteilte, setzte die Einbecker Brauhaus AG insgesamt 596.000 Hektoliter Bier ab (davon von der Dachmarke Einbecker -2,4 Prozent zum Vorjahr) und entwickelte sich damit besser als der Gesamtbierabsatz in Deutschland (-3,4 Prozent zum Vorjahr).
Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf rund 32,01 Millionen Euro (+2,5 Prozent zum Vorjahr), was die Brauerei auf eine positive Entwicklung bei Biermischgetränken, eine Preiserhöhung sowie eine Zunahme der Lohnabfüllung für Dritte zurückführt. Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2021 beträgt 614.000 Euro (Vorjahr: 273.000 Euro).
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 14. Juni vor, den Bilanzgewinn der Einbecker Brauhaus AG in Höhe von insgesamt 735.787,29 Euro aufzuteilen: Es soll zum einen eine 10-Cent-Dividende je dividendenberechtigter Stückaktie geben (Gesamtvolumen: 272.898,70 Euro), 210.000 Euro sollen in andere Gewinnrücklagen eingestellt und 252.888,59 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
“Der Gewinnverwendungsvorschlag sieht abweichend vom festgestellten Jahresabschluss keine Sonderdividende vor”, erklärte Vorstand Martin Deutsch. “Aufgrund der Unsicherheiten in der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurden, halten Vorstand und Aufsichtsrat es derzeit nicht für angemessen, eine Sonderdividende auszuschütten.”
Die 10-Cent-Dividende jedoch werde erneut steuerfrei ausgeschüttet, also ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag, da die Zahlung in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinne von § 27 KStG (nicht in das Nennkapital geleistete Einlagen) geleistet werde, erläuterte das Unternehmen. Dies entspricht somit einer Effektivdividende von 0,133 Euro/Stückaktie. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 17. Juni.
Für das Geschäftsjahr 2022 prognostiziert der Vorstand aufgrund des Kriegs in der Ukraine und massiver Kostensteigerungen in vielen Bereichen (Rohstoffe, Energie, Transporte u.a.) ein deutlich geringeres Ergebnis als im Vorjahr, insofern auch abweichend von der noch im Lagebericht des Jahresabschlusses aufgestellten Prognose. Eine genaue Höhe lasse sich aktuell nicht beziffern. Der Jahresüberschuss werde jedoch deutlich unter dem Überschuss für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 614.000 Euro liegen, heißt es.