Bürgermeisterin: “Wir ringen um jeden Baum”

Foto: Frank Bertram

Bevor ein Baum fällt, werden bei der Stadt Einbeck alle Möglichkeiten erwogen und Expertisen eingeholt, diesen zu erhalten. Das hat Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek betont und gemeinsam mit Experten des Kommunalen Bauhofs und des Straßen- und Grünflächenmanagements auf die aktuellen Baumpflegearbeiten in der Kernstadt geschaut. “Wir ringen um jeden Baum”, sagt die Bürgermeisterin. Die Stadt sei aber in der Pflicht, zwischen verschiedenen Interessen abzuwägen und letztlich zu entscheiden. Am Hubeweg mussten vier große Linden fallen, ursprünglich war jedoch befürchtet worden, dass es noch mehr Bäume sein könnten.

Dieser Baum am Hubeweg musste nach intensiver Abwägung gefällt werden, berichten Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Bauhof-Leiter Dirk Löwe und Thomas Kreykenbohm, Sachgebietsleiter Straßen- und Grünflächenmanagement. Foto: Frank Bertram

Der wertvolle, alte Baumbestand am Hubeweg (etwa 150 Jahre alt) oder an den Wallanlagen (etwa 120 Jahre alt) komme allerdings in die Jahre, das müsse man so sagen, die Baumpflege werde aufwändiger, merkte Bauhof-Leiter Dirk Löwe an. Außerdem seien die Bäume damals alle ungefähr zu gleichen Zeit gepflanzt worden, wodurch das Erscheinungsbild der Alleen entstanden sei. Dort jetzt einzelne Bäume herausnehmen zu müssen, mache sich die Stadt Einbeck nicht leicht. Beim Bauhof gebe es einen sich ständig weiterbildenden Fachmann für die Baumpflege. So lange es vertretbar sei, werde ein Baum nach fachlichen Richtlinien beschnitten, beispielsweise die Krone. Eine Fällung eines Baumes sei die letzte Möglichkeit. Und bevor ein Baum gefällt werde, müssten mehrere Fachleute des Teams in der Stadt Einbeck dem Antrag zustimmen. In vielen Fällen werden externe Sachverständige hinzugezogen. Rund 200.000 Euro lässt sich die Stadt Einbeck ihre Baumkontrolle und -pflege pro Jahr kosten.

Bei der Baumkontrolle seien zuletzt zahlreiche Baumriesen auffällig geworden. Drei trockene Sommer haben Pilzen und Schädlingen genutzt, in vielen Baumkronen seien außerdem Misteln zum Problem geworden. Rund 60 “auffällig” gewordene Bäume seien mit einem Resistograph untersucht worden, der den Bohrwiderstand messe, erläuterte Löwe. Anfangs habe man am Hubeweg befürchtet, noch mehr Bäume komplett entfernen zu müssen. Mit einem Baumrückschnitt konnten viele erhalten werden, vier jedoch fielen.

Für jeden gefällten Baum werde ein neuer gepflanzt, sagte Sachgebietsleiter Thomas Kreykenbohm. Es habe zwar lange gedauert, aber am Krähengraben seien jetzt neue Bäume gepflanzt worden.

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Am Krähengraben mussten auch alte Bäume gefällt werden, hier sind inzwischen neue gepflanzt worden. Foto: Frank Bertram
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Einer von vier Bäumen, die am Hubeweg gefällt werden mussten. Foto: Frank Bertram