Sobald der PS-Speicher ab 17. Juli alle Depots in Einbeck öffnet, werden insgesamt 2100 Oldtimer in fünf verschiedenen Gebäuden auf rund 22.000 Quadratmetern zu sehen sein. Investiert werden für diese weitere Öffnung der Sammlung Karl-Heinz Rehkopfs insgesamt rund 1,8 Millionen Euro. Das sagte Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel heute beim Jahresauftakt in der PS-Halle. „Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen, wo wir die Chance haben, aus dieser Stadt etwas ganz besonderes zu machen – etwas, das es sonst nirgendwo auf der ganzen Welt gibt.“ Seine Voraussage vom Einbecker Neujahrsempfang vor einem Jahr werde dann Realität, sagte Meyer-Mertel: Rechnerisch könnte die gesamte Stadtbevölkerung Einbecks mit Oldtimern der Sammlung Karl-Heinz Rehkopfs einen Ausflug machen; auf zehn Einwohner komme ein Exponat.
Neben dem Lkw- und Bus-Depot im Otto-Hahn-Park mit 232 Exponaten (in dem dann auch die 41 Lanz-Bulldogs und andere Trecker zu sehen sein werden) und dem Kleinwagen-Depot am Altendorfer Tor (dann mit einem neuen Besucherzentrum) werden zwei weitere Depots in der Bismarckstraße neu für die Öffentlichkeit zugänglich. Dort werden dann Motorräder und Pkw gezeigt. Insgesamt gibt es 638 Automobile und 1265 Motorräder (davon befinden sich 250 im PS-Speicher/Kornhaus). Mit der Öffnung der weiteren Depots zeigt der PS-Speicher die nach eigenen Angaben größte Oldtimersammlung Europas. Die gesamte Sammlung umfasst 2475 Exponate.
Die neuen Depots sollen über das Teilhabe-Chancen-Gesetz in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit unter anderem von insgesamt zwölf Langzeitarbeitslosen betrieben werden, die so wieder einen Job finden und ins Berufsleben integriert werden. Außerdem werden wie bei den anderen Depots auch dort natürlich wieder Ehrenamtliche eingesetzt.
Stifter Karl-Heinz Rehkopf regte angesichts dieser bevorstehenden Ereignisse an, beim laufenden Markenbildungsprozess der Stadt Einbeck noch einmal darüber nachzudenken, ob es nicht im Sinne der gesamten Stadt und der gemeinsamen Sache bei der Werbung sinnvoller sein könnte, den Aufmerksamkeit erzeugenden und viele Touristen anziehenden PS-Speicher stärker in den Vordergrund zu stellen und Bier, Fachwerk, Blaudruck und Senf auf die folgenden Plätze zu setzen.

Unter dem Titel „Geschüttelt, nicht gerührt – James Bond im Visier der Physik“ beleuchtete Professor Dr. Metin Tolan (Dortmund) wissenschaftliche Hintergründe. Wie der 007-Agent im drehenden Auto über einen Fluss fahren konnte, wie James Bond über Krokodile ans rettende Ufer kam und ob die warnende Spiegelung eines Angreifers im Auge des Bond-Girls physikalisch richtig ist – das erläuterte Metin Tolan kurzweilig und unterhaltsam, entlarvte dabei einige Tricks mithilfe der Wissenschaft. Und der Physik-Professor klärte natürlich, warum geschüttelt, nicht gerührt der Martini von James Bond genossen wird: weil beim Schütteln aller Geschmack des Drinks in den ersten Schlucken an der Oberfläche versammelt wird und der Geheimagent seiner Majestät sowieso nie die Zeit hat, den Drink komplett auszutrinken. In den bisherigen 24 James-Bond-Filmen hat 007 übrigens 28 Mal Wodka-Martinis bestellt, hat Bond-Fan Metin Tolan für sein in wenigen Tagen erscheinendes Buch zusammengetragen.
