Orden an und Kappen auf: Auch in Einbeck ist am 11.11. wieder die närrische Zeit gestartet, erstmals mit Jan Störmer als Präsident. Die Gesellschaft der Karnevalsfreunde Einbeck (GdKE) hat sich zur Sessionseröffnung traditionell im Urbockkeller des Einbecker Brauhauses getroffen. Dort wurde auch das neue Prinzenpaar der 76. Karnevalssession in Einbeck inthronisiert: Aneka I. und Sven II. Falke regieren mit närrischer Hand bis zum Aschermittwoch und grüßen mit einem dreifachen “Einbeck Helaaf”.

Auf das Kommando des neuen Präsidenten Jan Störmer legten die Karnevalsfreunde im Einbecker Brauhauskeller die Orden an und setzten die Kappen auf – die neue Session konnte starten. Alle Gruppen des Vereins habe er als neuer Präsident bereits besucht, berichtete Störmer. So viele tolle Menschen, die den Karneval als Brauchtum in Einbeck lebten, das sei der Wahnsinn, freute sich der Präsident auf seine erste Session in dieser Funktion. Als er vor 14 Jahren Prinz gewesen sei, habe er sich nicht träumen lassen, mal als Präsident der Gesellschaft vorzustehen. Alle hätten ihm den Einstand als Präsident leicht gemacht, es tue gut zu wissen, dass so viele Menschen hinter einem stehen würden, sagte Jan Störmer. Ehrenpräsident Rainer Lieske habe ihm mit auf den Weg gegeben: “Die schönste Freude ist im Leben, stets anderen Menschen Freude geben. Vergesst den Ärger, lasst den Streit – denn das Narrenziel ist Heiterkeit!”

Bis zuletzt ein bestens gehütetes Geheimnis war, wer in der fröhlichen bunten Karnevalszeit 2023/24 als Prinzenpaar die Narren regieren wird. “Als wir uns getroffen haben, dachten die beiden, es geht um eine Feier im Brodhaus”, freute sich Präsident Jan Störmer über den Überraschungsmoment ebenso wie über die spontane Bereitschaft der Betreiber des Brauerei-Gasthauses am Marktplatz, als Karnevalsregenten dabei zu sein. “Nach kurzem Zögern war schnell klar, wir sind das nächste Prinzenpaar.” Seine Tollität, Prinz Sven II., und ihre Lieblichkeit, Prinzessin Aneka I., richteten die ersten Worte an ihr närrisches Volk: “Wir, Aneka und Sven, sind bereit, zu übernehmen die Regentschaft in der närrischen Zeit. Mit Euch, da lassen wir es krachen, und hoffen, es gibt viel zu lachen. Nicht soll uns die Laune vermiesen, wir wollen mit Euch diese Zeit voll und ganz genießen. Die Sorgen lassen wir alle daheim, es ist uns eine Ehre, euer Prinzenpaar zu sein.” Vor drei Jahren erst seien sie nach Einbeck gekommen, Karneval feierten sie bis dahin immer vor dem Kölner Dom. Als Adjutanten stehen Carola Bongartz und Peter Schmitz-Bongartz dem neuen Prinzenpaar zur Seite. Falkes gehören als Betreiber des Brodhauses sowie des Hotels “Zum Schwan” und neuerdings des “Bierstadthotels” (ehemals Gildehof/Altstadthotel) zu den Förderern der GdKE. Als erste Amtshandlungen verlieh das Prinzenpaar die ersten Sessionsorden: an die stellvertretende Bürgermeisterin Antje Sölter und an den scheidenden Brauhaus-Vorstand Martin Deutsch. Dem Brauereichef, der zum Jahresende das Unternehmen verlässt, dankte Präsident Jan Störmer für stetige Unterstützung der Einbecker in den vergangenen acht Jahren. Mit Martin Deutsch habe man stets einen verlässlichen Ansprechpartner für den Karneval im Einbecker Brauhaus gehabt.
Die Narrenjugend hatte die Session wirklich termingerecht um 11.11 Uhr begonnen, und auch der Nachwuchs wird in diesem Jahr von einem Prinzenpaar regiert: Der Kinderprinz heißt Jaden I. Peter, Kinderprinzessin ist Jamila I. Mandratzi. Begleitet werden sie von Adjutantin Lena I. Ihrke und Kindertill Annabell Machunze.

Zum Auftakt der Sessionseröffnung im Urbockkeller war Markus Henze als Till in die Bütt gestiegen und hatte so manches reimend humorig angesprochen. Stürmische Zeiten kämen auf die Karnevalsfreunde zu, spielte er auf den Namen des neuen Präsidenten Jan Störmer an. Überall Wechsel um ihn herum, immer wieder Bäumchen wechsel dich, allein er, der Till, sei Fels in der Brandung, seit 2011 bereits wirft sich Markus Henze ins Kostüm des Narren mit Eule und Spiegel. Damals sei noch Rainer Lieske Präsident gewesen, dann Albert Eggers gefolgt, zuletzt Henry Peter. Der Till aber bleibe bestehen. Nun also Jan Störmer. “Ein Gesicht, das in Einbeck und Umgebung wirklich fast jeder kennt. Schaut ihn euch an, eine wahrlich stattliche Figur, und wer, wenn nicht er, verkörpert voll und ganz das Wort Frohnatur. Ein wahrer Pfundskerl ist er, der Jan, obwohl man das auch schon wieder falsch verstehen kann”, reimte Till. “Ich blicke frohen Mutes in die Zukunft und kann sagen, dass ich mir sicher bin, Jan Störmer als Präsident ist für die GdKE ein großer Gewinn.” Er sei der vollen Überzeugung, dass er der Richtige sei. Till Eulenspiegel gab den Spruch der Session bekannt: ” Es gibt viele kleine Flammen, aber wir zusammen sind das Feuerwerk.” Zuvor hatte Till erstmals in der neuen Session die Kommunalpolitik aufs närrische Korn genommen. “Langsam bin ich es echt leid, doch ich kann auch nicht darauf verzichten, Jahr für Jahr von den ruhenden Bauprojekten zu berichten. Eines ärgert mich allerdings doch sehr, es werden Jahr für Jahr immer mehr.” Auf dem Neustädter Kirchplatz ruhe still der See. “Der Grund dafür ist auch ganz klar und liegt auf der Hand, der bestellte Gutachter kommt einfach nicht an Land. Doch ich kenne ihn jetzt, den wahren Grund für das Verschwinden des Gutachters und weiß sogar noch mehr, er läuft schon längere Zeit im Alten Rathaus planlos umher. Der Gutachter sucht und sucht allerdings vergeblich, den Fahrstuhl im Alten Rathaus findet er nich.” Doch die Hoffnung sterbe zuletzt, bringt es Till auf den Punkt. “Vielleicht ist es ja doch nicht die Musterlösung, wenn man ständig den Posten des Bauamtsleiters neu besetzt.”
Als Haupttermine der Session 2023/24 stehen am 18. November die Schlüsselübergabe vor dem Historischen Rathaus am Marktplatz, die Galasitzung am 20. Januar, der Kinderkarneval am 21. Januar sowie die Jeansfete am 3. Februar jeweils im BBS-Forum sowie die Bierordenverleihungsfeier am 25. Januar in der Multifunktionshalle auf dem Programm.
