Viele Stimmen für eine starke Stimme der Wirtschaft – das wünschen sich Birgitt Witter-Wirsam, die Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover aus Göttingen, und IHK-Geschäftsstellenleiter Christian Grascha aus Einbeck bei den Wahlen zur Vollversammlung. Bis zum 7. September sind rund 180.000 Unternehmen der IHK Hannover aufgerufen, die 80 Sitze des Gremiums für vier Jahre neu zu bestimmen. 141 Kandidatinnen und Kandidaten aus unterschiedlichen Branchen stehen zur Wahl, darunter sind 21 Kandidierende aus Südniedersachsen.

Aus dem Landkreis Northeim stellen sich zur Wahl: Georg Folttmann (Einbeck, KWS), Jens Hoppmann (Bad Gandersheim, GHK Domo GmbH), Amy Peters (Northeim, Molly Suh GmbH), Bodo Achilles (Nörten-Hardenberg, Tabakwaren Union), Michael Zimbal (Northeim, Autohaus Hermann), Stefan Beumer (Einbeck, Sparkasse), Michael Lex (Dassel, GfK Gesellschaft für Kommunalberatung), Odila Scheuer (Bad Gandersheim, Just in Style).
Auf der Website zur Wahl hier werden alle Kandidierenden mit Foto, Lebenslauf und Statement/Begründung, warum sie kandidieren, vorgestellt. Probleme, Kandidierende für die Vollversammlung zu finden, habe es nicht gegeben, sagen Birgitt Witter-Wirsam und Christian Grascha. Man müsse allerdings potenzielle Bewerber direkt ansprechen. Dass sich jemand von sich aus melde, sei selten. Beide sind froh, nahezu ebenso viele Frauen wie Männer unter den Kandidierenden aus Südniedersachsen zu haben. Zur Wahl stellen sich junge Gründerinnen genauso wie erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer.
Im Geschäftsstellenbereich sind etwa 30.000 Unternehmen wahlberechtigt, jedes hat eine Stimme, unabhängig von der Größe oder Rechtsform. Birgitt Witter-Wirsam und Christian Grascha appellieren an die Mitgliedsunternehmen der Kammer, an der Wahl entweder per Brief oder digital teilzunehmen. „Viele haben die Wichtigkeit noch nicht erkannt“, sagt die IHK-Vizepräsidentin.
Die IHK-Vollversammlung gilt als das Parlament der regionalen Wirtschaft. In dieser Interessenvertretung der Selbstverwaltung werden die wirtschaftspolitischen Leitlinien der IHK-Politik im Gebiet zwischen Diepholz und Göttingen bestimmt. Hier entscheidet die Wirtschaft selbst, welche Initiativen sie beispielsweise zur Fachkräftegewinnung ergreifen will oder wie sich die IHK zur Perspektive von Innenstadt-Handel positioniert. Birgitt Witter-Wirsam, die selbst nicht wieder kandidiert, und der Leiter der Göttinger IHK-Geschäftsstelle, Christian Grascha, werben für eine große Zahl von regionalen Kandidaten aus Südniedersachsen, damit die Region gut in Hannover vertreten ist.
Die Unternehmen können nur Unternehmer aus ihrer eigenen Branche in die Vollversammlung wählen. Es gibt neun Wahlgruppen für die verschiedenen Branchen, die drei größten (Produzierendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen) sind noch einmal regional nach Landkreisen im IHK-Bezirk unterteilt, damit die Versammlung die wirtschaftliche Struktur widerspiegelt.
