In der Innenstadt stehen jetzt an vier Orten große Bildschirme, die ein wenig wie überdimensionale Handy-Displays aussehen: auf dem Marktplatz, auf dem Neustädter Kirchplatz, am Eingang des PS-Speichers sowie direkt vor dem Eicke’schen Haus in der Marktstraße. Einbeck Tourismus hat dort so genannte digitale Infostelen in Betrieb genommen. Sie funktionieren wie ein Smartphone: Den Bildschirm berühren und schon schaltet das Gerät zur gewünschten Information weiter, informiert wie auf einer Internetseite beispielsweise über Sehenswürdigkeiten oder Unterkunftsmöglichkeiten, zeigt, wo die nächste Gaststätte ist oder eine schöne Radroute entlang führt und wann Veranstaltungen in Einbeck stattfinden. „Die Kommunikation mit unseren Gästen wird zunehmend digitaler“, sagt Tourismus-Leiterin Ulrike Lauerwald.
Die digitalen Informationsstelen sollen die Digitalisierung des Tourismus in Einbeck weiter voranbringen und wertvolle Tipps und Information rund um Einbeck parat halten – für Besucher der Bier- und Fachwerkstadt ebenso wie für Einheimische. Die Infostelen übernehmen die Funktion eines jederzeit aktuellen digitalen Informationsangebots für Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Rad- und Wanderwege, Events und noch vieles andere mehr, heißt es von Einbeck Tourismus.

Die Infostelen, die zwischen 7 und 22 Uhr eingeschaltet sind, leisten laut Einbeck Tourismus einen Beitrag zur Saisonverlängerung. Und auch außerhalb der Öffnungszeiten der Tourist-Info, beispielsweise sonntags, können sich Interessierte hier über Einbeck aktuell kundig machen. Die Großbildschirme, die intuitiv über einen Touchscreen zu bedienen sind, vergrößerten außerdem den Beratungsbereich über die Räumlichkeiten im Eicke’schen Haus hinaus, sagt Tourismus-Leiterin Ulrike Lauerwald. Perspektivisch sollen die digitalen Stelen auch nachhaltig die Auflagenhöhen von touristischen Printmaterialien reduzieren.
Finanziert werden die Infostelen zum Einzelpreis von 10.000 Euro zu 50 Prozent durch ein touristisches Förderprogramm der N-Bank, den Rest bezahlt die Stadt Einbeck aus eigenem Haushalt. Ein fünfter Stelen-Standort ist am Möncheplatz/Hören geplant, sobald dort die gerade im Bau befindliche Fahrradstation fertiggestellt ist. Diese Stele wird dann über das REACT-EU-Programm finanziert. Vorbereitet wird zurzeit ein Werbekonzept für die Infostelen, nach dem beispielsweise Gastronomen oder Einzelhändler auf dem nach fünf Minuten Inaktivität erscheinenden Bildschirmschoner für sich werben können.
Der Förderantrag stammt bereits aus 2020, im Sommer 2021 konnten die Geräte dann ausgeschrieben und beauftragt werden. Seit Oktober stehen die Stelen auch bereits an den vier Standorten, Probleme bereiteten zeitweilig die Strom- und Internet-Anschlüsse. Bei der Umsetzung wurde Einbeck Tourismus von vielen helfenden Hände unterstützt, wofür sich Ulrike Lauerwald mit ihrem Team bedankt bei der städtischen (Bau-)Verwaltung, beim Kommunalen Bauhof, bei der Sparkasse Einbeck, bei der Stadtwerke Einbeck GmbH, beim PS-Speicher sowie allen beteiligten Elektrikern.
Wer möchte, kann sich die Informationen der digitalen Stele über einen QR-Code auch auf seinem eigenen Handy darstellen lassen und dort navigieren (erreichbar online hier). Denn die Daten für die Stele stammen aus der zentralen Datenbank von Einbeck Tourismus, mit denen auch die Website gefüttert wird. Diese Daten auf der Infostele werden über eine PWA (Progressive Web App) auf dem Display ausgegeben. Als PWA bezeichnet man Websites, die Eigenschaften einer ganz gewöhnlichen Smartphone-App aufweisen. Im Gegensatz zu diesen Apps müssen sie jedoch nicht heruntergeladen, sondern können über einen Internetbrowser aufgerufen werden. Gegenüber herkömmlichen Apps bietet die PWA den Vorteil, ohne verfügbaren Speicherplatz auf dem Smartphone umfangreiche Informationen in Form einer App-Nutzungsoberfläche zu erhalten. Sollten die Nutzer Fehler feststellen oder bei den neuen digitalen Infostelen etwas vermissen, können sie sich gerne unter touristinfo@einbeck.de melden, sagt Ulrike Lauerwald.
Der gut zwei Meter große Bildschirm der Infostele ist auch barrierefrei nutzbar: Beim Drücken auf das Rollstuhl-Symbol unten rechts sind die Infos auf dem Monitor nur im unteren Teil zu sehen, so dass unter anderem auch Kinder bequem alles berühren können.


Anmerkung: In einer ersten Version dieses Textes war von einer 90-prozentigen Förderung die Rede, das ist falsch, es sind 50 Prozent.