Wie könnte die Heldenburg in ihrer Blütezeit einmal ausgesehen haben? Das zeigt jetzt ein neues Bronzemodell, das der Förderverein im Burghof der Burgruine in Salzderhelden auf einem Sockel enthüllt hat. Entworfen hat das 120 Kilo schwere Modell der Künstler Mathias Rosenbusch aus Braunschweig, der in Einbeck vor Jahren auch bereits ein Bronzemodell des Tiedexer Tores gestaltet hat. Die rund 30.000 Euro umfassende Investition hat der Förderverein der Heldenburg dank vieler Helfer und Sponsoren stemmen können, zeigte sich Vorsitzender Dirk Heitmüller stolz auf die innerhalb von knapp zwei Jahren gezeigte Leistung.

Gefördert haben das Modell die Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, die AKB-Stiftung, der Ortsrat Salzderhelden, die Volksbank unter anderem mit einer Crowdfunding-Aktion „Viele schaffen mehr“ sowie zahlreiche Einzelspender aus Salzderhelden. Das Bronzemodell soll es Besuchern erleichtern zu verstehen, wie die Heldenburg einstmals ausgesehen haben könnte, sagte Förderverein-Vorsitzender Dirk Heitmüller. Erste Grundlage für die Rekonstruktion der Burganlage im Modell war eine vor gut zehn Jahren auf DVD angefertigte Visualisierung der einstigen Heldenburg von Förderverein-Mitglied Eberhard Schmah, die auf einem erhaltenen Hausbuch von 1652 der Burganlage beruht. Es gibt von der Burg in Salzderhelden lediglich eine zeitgenössische Abbildung: den Merian-Stich von 1654. Dieser gebe aber wahrscheinlich eine geschönte Darstellung wieder, sagte Förderverein-Vorsitzender Dirk Heitmüller.
Mathias Rosenbusch fertigte erste Zeichnungen und Modelle der Heldenburg an, die im Laufe der vergangenen Monate immer weiter verfeinert wurden. Es folgte eine Modellierung im Computer mit einem 3D-Programm. „Das Ganze habe ich dann in 3D gedruckt“, berichtet Rosenbusch. Und dieser Druck wurde dann in Bronze gegossen. Das Bronzemodell im Maßstab von ungefähr 1:70 zeige viele Details wie Fachwerk und Butzenfenster, aber keine Burg-Ansicht eines bestimmten Jahrhunderts, sondern gebe eher die Gebäude der Anlage in einer 400-jährigen Zeitspanne vom 13. bis zum 18. Jahrhundert wieder. Deswegen gebe es auch zwei Burgzugänge und die heutige Burgschänke zu sehen, sagte Rosenbusch. Gegossen wurde das Modell in fünf Teilen in der Gießerei Thomas Zimmer in Celle und vor Ort zusammengeschweißt. Mehrere Helfer haben in 133 Arbeitsstunden für das Bronzemodell einen Sockel mit Fundament gemauert, auf dem eine 1,30 Meter lange Steinplatte liegt.



