Corona: Notbremse greift ab Mittwoch

Kreishaus in Northeim. Archivfoto/Symbolbild: Frank Bertram

Nach drei Tagen in Folge mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 greift am Mittwoch im gesamten Landkreis Northeim automatisch die bundesweite Notbremse. Sie bedeutet deutliche Einschränkungen, über die die Kreisverwaltung am Montag informierte. Heute stieg die Fallzahl in Einbeck außerdem erstmals über 100 akut infizierte Frauen und Männer. Bislang ist unklar, warum die Zahlen gerade in Einbeck so hoch sind und seit Tagen steigen. Eine entsprechende Nachfrage von mir hat die Kreisverwaltung bis dato noch nicht beantwortet; am Wochenende veröffentlicht der Landkreis keine nach Kommunen aufgeschlüsselten Einzelzahlen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Montag eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner von 110,4 (146 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen) für den Landkreis Northeim veröffentlicht. Am Sonnabend lag dieser Wert erstmals über 100 und bei 100,5. Am Sonntag wurde ein Inzidenzwert von 111,1 registriert.

Aktuell sind im Landkreis Northeim 382 (+39) akut infizierte Menschen bekannt, die laut Kreisverwaltung aus dem Raum Bad Gandersheim 42 (+3), Bodenfelde 12 (+2), Dassel 70 (+11), Einbeck 108 (+17), Hardegsen 5 (0), Kalefeld 7 (-1), Katlenburg-Lindau 17 (0), Moringen 8 (-1), Nörten-Hardenberg 14 (+5), Northeim 61 (+4) und Uslar 38 (-1) stammen. Eine weitere Person ist mit oder an dem Virus gestorben, insgesamt sind dies seit Beginn der Pandemie inzwischen 45 Personen.

Die Notbremse hat laut Kreisverwaltung ab Mittwoch folgende Einschränkungen zur Folge: Ein Haushalt darf maximal eine weitere Person eines anderen Haushaltes treffen. Außerdem greift ab 22 Uhr die Ausgangsbeschränkung. Geschäfte des Einzelhandels, die laut der Niedersächsischen Verordnung nicht als geöffnet gelten (Einzelhandel des erweiterten täglichen Bedarfs) und derzeit nur Click&Meet anbieten dürfen, dürfen ab Mittwoch Termine nur noch mit getesteten Kundinnen und Kunden machen. Ab einem Grenzwert von 150 schließen sie ganz, Click&Collect bliebe dann erlaubt. Körpernahe Dienstleistungen sind untersagt, ausgenommen davon sind solche zu medizinischen, therapeutischen, pflegerischen oder seelsorgerischen Zwecken. Friseure und Fußpflege bleiben mit FFP2-Maske und negativem Corona-Testergebnis erlaubt. Die in Niedersachsen unter Auflagen geöffneten Einrichtungen wie zoologische und botanische Gärten dürfen die Außenbereiche nur noch für getestete Kundinnen und Kunden öffnen. Individualsport ist im Freien mit maximal zwei Personen oder dem eigenen Haushalt erlaubt, kontaktloser Gruppensport nur noch für maximal fünf Kinder bis 14 Jahre. Wenn die Inzidenz über 165 steigt, schließen zusätzlich die Schulen (kein Präsenzunterricht mehr) und Kitas mit Ausnahme der Notbetreuung.

Erst wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinander folgenden Werktagen unter 100 sinkt, tritt die Bundesnotbremse ab dem übernächsten Tag wieder außer Kraft. Erst dann können auch die in Niedersachsen seit Montag (10. Mai) geltenden Lockerungen im Landkreis Northeim umgesetzt werden.

Seit Sonntag (9. Mai) werden allerdings Menschen, deren vollständige Impfung 14 Tage zurückliegt und alle vollständig Genesenen bei den Kontaktbeschränkungen nicht mehr mitgezählt (gilt auch beim Sport). Sie unterliegen auch nicht mehr den nächtlichen Ausgangssperren. Bereits seit dem 19. April werden in Niedersachsen vollständig Geimpfte und Genesene den Getesteten gleichgestellt. Sie müssen keine Tests machen, schreibt der Landkreis Northeim in seiner Pressemitteilung.

Ein Kommentar zu „Corona: Notbremse greift ab Mittwoch

  1. Einbeck ist bisher vorbildlich durch die Pandemie gekommen.
    Nun, wo sich die Inzidenzen bundesweit stark reduzieren, geht es bei uns los.
    Das ist mehr als unverständlich!
    Besonders die Verschwiegenheit der Kreisverwaltung lässt viel Spielraum für Spekulationen und Verschwörungen, die „bunten Einbeckern“ sauer aufstoßen.
    Selbst die Einbecker Politik traut sich nicht aus der Deckung, da ja Wahlkampf ist.
    Lieber unterstützt man die Narren durch „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“…

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