Sie sorgen seit vielen Jahren für den Blumenschmuck auf dem sommerlichen Marktplatz in Einbeck, den niemand missen möchte und den viele für selbstverständlich halten. Doch beinahe hätte es in diesem Jahr keine Geranien an den Straßenlaternen gegeben, berichtet der Kulturschaffende Martin Keil. Er hat in diesem Jahr eine neue Methode entwickelt, wie die Blumen effizienter und mit weniger Manpower gegossen werden können – und komplett emissionsfrei. Jeder kann die Initiative unterstützen.
Nachdem die Initiative der Geranienlaternen heuer wegen fehlender Manpower bei Organisation und Durchführung gänzlich auszufallen drohte, stellte sich der Einbecker Kulturschaffende Martin Keil die Frage, wie die Pflege der Blumen in luftiger Höhe auch mit weniger personellem Aufwand und möglichst auch ohne laute Technik in Form von Stromaggregat, Auto und Pumpe zu bewerkstelligen sein könnte.
Seit gut 15 Jahren gibt es in Einbeck im Sommer die allseits beliebten Geranienampeln an den Straßenlaternen. Das Besondere daran ist, dass die Beschaffung und die Pflege dieses Blumenschmucks im öffentlichen Raum von Beginn an komplett durch ehrenamtliches Bürgerengagement realisiert werden kann. Die Blumen und das Bepflanzen der Kübel werden seit jeher vom Einbecker Wochenmarkt finanziert. Das aufwändige Gießen zwei Mal die Woche übernahmen engagierte Bürger, wie z.B. in den ersten zehn Jahren Wolfgang Patzig und sein Team. Zuletzt hatte der damalige Einbeck-Marketing-Geschäftsführer Florian Geldmacher zur Gießkanne gegriffen, der jetzt in Göttingen arbeitet. Speziell das Gießen sorgt für einen erheblichen logistischen und personellen Aufwand. Bis 2019 waren pro Gießeinsatz regelmäßig mindestens zwei Personen, ein Kleinbus mit Anhänger für Stromaggregat, Wassertank, Tauchpumpe und langen Schläuchen rund 1,5 Stunden beschäftigt, berichtet Keil in einer Presseinformation.
Das sollte sich ändern, dachte er sich. „Los ging’s gedanklich erst einmal ganz einfach mit einer Leiter und einer Gießkanne“, berichtet Martin Keil. Um diese alleine ohne großen Aufwand von Laterne zu Laterne bewegen zu können, gesellte sich im Gedankenmodell ein kleiner Handwagen dazu. Eine Leiter, die auf Kopfsteinpflaster steht, ist eine wackelige Angelegenheit. Um mit einer Zehn-Liter-Gießkanne sicher in 2,5 Metern Höhe gießen zu können, müsste also eine Podestleiter möglichst mit Geländer zum Einsatz kommen. Diese wiederum wiegt allerdings allein schon rund 60 Kilogramm. Die Leiter brauchte also einen festen und dabei fahrbaren Untersatz, z.B. eine Transportpalette mit Hubwagen. Doch dann sollte ja möglichst auch noch ein Tank mit 250 Litern Wasser mitgeführt werden, und das alles natürlich am besten bewegbar durch eine Person und ohne Motorkraft.
Die Lösung der Aufgabenstellung ist seit Juni regelmäßig in der Innenstadt zu sehen. Keil stieß bei seinen Recherchen auf einen 2,5 Meter langen passenden Handpritschenwagen, eine sichere Podestleiter und einen 300-Liter-Wassertank und stellte die Komponenten flugs zusammen. „Ein Gießeinsatz dauert mit dem neuen Hand-Gießmobil nun circa 30 Minuten und lässt sich spielend leicht ganz allein erledigen“, freut sich der Kulturschaffende. Vorteilhaft ist auch, dass man mit der neuen und simplen Gießtechnik die Blumen auch direkt in Augenschein nehmen kann. Mit Rosenschere und Eimer ausgestattet werden die Bumenampeln nun beim Gießen auch stets gleich verputzt und etwas in Form gebracht.
„Bürgerschaftliches Engagement zum Wohle der eigenen Stadt sind die Grundpfeiler einer jeden gut funktionierenden Gemeinde“, erklärte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.
Der Kulturschaffende ist jetzt aktiv dabei, für die Fortführung und Ausweitung der blühenden Initiative Sponsoren und private Förderer zu begeistern. Mittel für die Investitionen in weitere Blumenampeln und die Deckung der laufenden Kosten für Wasser, Dünger etc. sollen dabei ganz einfach durch Patenschaften für bestehende und neue Geranienlaternen erlangt werden.
Die bereits getätigten Investitionen in das Hand-Gießmobil würden sich über die Zeit schon wieder komplett einspielen lassen, ist Keil zuversichtlich.
Wer als Förderer oder Aktiver dabei sein möchte, kann sich unter 0172 4 888 112 oder per E-Mail unter geranienlaternen@kulturell.es direkt bei Martin Keil melden.
(Mit Pressemitteilung Martin Keil)
