Heute ist Fußball-Legende Uwe Seeler (85) gestorben. 1969 spielte Seeler mit seinem HSV in Einbeck – warum die Bundesliga-Kicker damals verloren haben, erzählt die folgende Geschichte. Vor dem Freundschaftsspiel hatte der Mannschaftsführer von Einbeck 05, Burghard Jablonski, den Wimpel an Uwe Seeler überreicht. Die Verbandsliga-Kicker aus der Bierstadt wurden im Sommer 1969 nicht nur Vize-Meister, sondern auch Niedersachsen-Pokalsieger.
Das Einbecker Stadion an der Schützenstraße platzte an diesem Sonntag aus allen Nähten. Rund 6000 Menschen wollten am 23. März 1969 die Stars des Bundesligisten Hamburger Sportverein sehen: Uwe Seeler, Willi Schulz, Charly Dörfel & Co. Doch was sie erleben sollten, war noch viel besser – und es hat sich bis heute in das kollektive Einbecker Fußball-Gedächtnis eingebrannt: Einbeck 05 hat an diesem Nachmittag die Mannschaft des HSV bei einem Freundschaftsspiel mit 2:1 besiegt.
Was für ein Spielverlauf: Nach anfänglichem Respekt weckt der Abstaubertreffer zum 1:0 durch Charly Dörfel in der 28. Minute den Kampfgeist der Einbecker Gastgeber. Burghard Jablonski, Günter Fricke und Friedhelm Fahrtmann lassen Uwe Seeler im Mittelfeld eine Sonderbewachung zukommen, während Peter Kautz in der 40. Spielminute an der Strafraumgrenze das Leder erwischt – und per Flachschuss im Hamburger Tor versenkt – es steht 1:1. Das Publikum tobt bei diesem Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause. Als dann in der 61. Minute schließlich Friedhelm Fahrtmann im Mittelfeld davon ziehen und den Führungstreffer erzielen kann, gibt es kein Halten auf den Rängen mehr. Und die 05-er werden immer frecher, stehen in der 76. Minute dicht vor dem 3:1. Die Zuschauer feiern nach dem Schlusspfiff ihre siegreichen Einbecker.
Burghard Jablonski konnte vor einigen Jahren auch die legendäre Anekdote aufklären, bei dem Spiel des HSV 1969 mit Uwe Seeler in Einbeck seien die Hamburger wohl nach einem Besuch des Urbockkellers so benebelt gewesen, dass sie deswegen gegen Einbeck 05 verloren haben. Es sei nicht der Urbockkeller der Brauerei gewesen, sondern eine Diskothek in Sievershausen, in der die Kicker bis morgens früh in der Küche gebechert hatten…
