Neues Buch von Rüdiger Haack: Land-Wasser-Autos, die schwimmen und fahren

Amphibien gibt es viele in der Tierwelt. Neue Arten entstehen, andere verschwinden mit der Zeit. Ein bisschen so ist es auch bei Fahrzeugen, die sowohl schwimmen als auch fahren können. Der Einbecker Rüdiger Haack blickt in seinem neuen Buch zurück in die Geschichte von Amphibienfahrzeugen seit den 1930-er Jahren, und er wagt einen Blick in die Zukunft, wie sich die Schwimmwagen-Szene in den kommenden Jahren entwickeln könnte. „Es wird immer wieder Tüftler und Bastler geben, die dem Reiz der Amphibienfahrzeuge nicht widerstehen können“, meint der 79-Jährige.

Buchtitel. (c) Bodensteiner Verlag / Rüdiger Haack

Haacks Buch berichtet über schwimmfähige Personenkraftwagen, die einen direkten oder indirekten Bezug zur aktuellen Volkswagen-Gruppe haben. Deshalb finden die Leser nicht nur Beschreibungen von schwimmenden Kurierwagen oder Käfern, sondern auch von Amphibienfahrzeugen mit Verbindung zu Porsche, Bugatti, Büssing oder Karmann. Da geht es ausführlich um den Schwimmkäfer, der ab den 1960-er Jahren in immer neuen Varianten aufs Wasser ging, aber auch um einen VW-Bulli-Umbau oder einen Wartburg, die schwimmen konnten. Ebenso skurril: ein Golf-Cabrio auf Surfbrettern. Oder, dass Porsche für die im Aufbau befindliche Bundeswehr mit dem „Jagdwagen Typ 597“ einen Geländewagen konstruiert hat, der zwar schwimmfähig war, aber keinen eigenen Wasserantrieb aufwies.

„Mein Ziel war, ein unterhaltsames, reich bebildertes Buch mit Geschichten über VW-bezogene Amphibienfahrzeuge zu schreiben“, sagt Rüdiger Haack, „und kein nüchternes, mit technischen Daten vollgestopftes Fachbuch“. Er bettet seine Schilderungen von schwimmfähigen Fahrzeugen in reichhaltiges, über Jahre zusammengetragenes zum Teil seltenes Bildmaterial ein, stellt zeitgeschichtliche Zusammenhänge her und erzählt auch manche Anekdote.

Rüdiger Haack interessiert sich für Amphibienfahrzeuge seit er Kind ist. In den 1950-er Jahren hat er bei Magdeburg sein erstes schwimmfähiges Auto gesehen, einen sowjetischen Kübelwagen. Seit er 20 ist, sammelt der Einbecker alles, was mit Autos zu hat, die schwimmen und fahren können. Selbst gehört ihm heute kein Amphibienauto mehr – das einzige, das der Technik-Historiker einmal selbst besessen hat, steht inzwischen in einem Museum. Haack hat Maschinenbau studiert, sich in seiner Abschlussarbeit mit der Rettung einer unbrauchbar gewordenen Karosserie-Wanne eines VW Typ 166 durch beidseitige glasfaserverstärkte Kunststoffbeschichtung gewidmet. Dabei hat er nicht nur geschraubt und geschweißt, sondern sich auch bereits für Technik-Theorie und Geschichte der Schwimmwagen interessiert. Mit dem Buch verbindet der Einbecker zwei seiner wichtigsten Hobbys: VW-Geschichte und Amphibienfahrzeuge.

Das Buch, das Rüdiger Haack jetzt vorgelegt hat, ist nicht sein erstes über das Thema. Nach der Broschüre „Amphibienfahrzeuge – Die Doppellebigen“ (1983) und dem gemeinsam mit René Pohl herausgegebenen Buch „Mit dem Auto baden gehen“ (1998) ist nun seine dritte Ausarbeitung über schwimmfähige Landfahrzeuge erschienen. Dabei werden professionelle und private Projekte, militärische und zivile Prototypen, Serienfahrzeuge und Einzelanfertigungen sowie Exoten unter der virtuellen Marke „VolksAmphi“ zusammengeführt.

Rüdiger Haack ist Initiator des PS-Speichers in Einbeck und hat die Mobilitätsausstellung im Kornhaus bis zu ihrer Eröffnung 2014 inhaltlich maßgeblich mitgestaltet. Ohne seine Idee einer Oldtimerschau in Einbeck wäre wohl eine riesige private Fahrzeugsammlung der Öffentlichkeit nicht in Einbeck zugänglich gemacht worden. Das Buch ist im Verlag von Gudrun und Andy Schwietzer erschienen. Schwietzer ist Kurator im PS-Speicher.

Rüdiger Haack: VolksAmphi. Land-Wasser-Autos, die fahren und schwimmen und fahren. 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Bodensteiner Verlag 2021, ISBN 978-3-9816013-8-1. Erhältlich direkt beim Verlag oder im Buchhandel.