Keine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen, neues Corona-Testzentrum in Einbeck

Der Landkreis Northeim hat sich heute zusammen mit den Städten und Gemeinden und der Polizei gegen eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ausgesprochen. Mit der Einstufung als Risikogebiet könnte der Landkreis eine solche Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen anordnen. Außerdem hat der Landkreis zusammen mit drei Hilfsorganisationen ein Corona-Testzentrum in Einbeck eröffnet.

In Abstimmung mit der Polizei sowie den Städten und Gemeinden wird es eine Maskenpflicht-Anordnung im Landkreis Northeim derzeit (noch) nicht geben. Damit gilt in der Öffentlichkeit weiterhin die allgemeine Regel, die das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung immer dann vorsieht, wenn der nötige Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, man sich also sehr nahe kommt. Alle bereits bestehenden Notwendigkeiten zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, wie beispielsweise für Bushaltestellen, bleiben bestehen, teilte die Kreisverwaltung heute mit. Besondere Regelungen können auch die Städte und Gemeinden, im Rahmen eigener Hygienekonzepte und auf Basis der örtlichen Situation, für spezielle Gelegenheiten treffen. So kann beispielsweise auf Wochenmärkten eine allgemeine Maskenpflicht gelten; in Einbeck ist das der Fall.

Im neuen Corona-Testzentrum in Einbeck können Menschen in ihren Fahrzeugen getestet werden (Drive-in-Tests). Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (Bildmitte) und die Vertreter der Hilfsorganisationen (v.l.) Sven Obermann (ASB), Marc Küchemann (JUH), Frank Beckmann (DRK), Lutz Kappel (DRK), Tanja Brandes (Gesundheitsdienste), Holger Schulz (Landkreis) und Jörg Dodenhöft (JUH) haben das Testzentrum an der BBS eröffnet. Foto: Landkreis Northeim

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und Vertreter der Johanniter Unfallhilfe, des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bundes haben gemeinsam ein Corona-Testzentrum in Einbeck gegeben. Betrieben wird das Testzentrum gemeinsam durch die drei Hilfsorganisationen. Mit den Hilfsorganisationen waren in den vergangenen Tagen der Aufbau des Testzentrums und die Durchführung der Testungen erörtert und definiert worden, teilt der Landkreis heute mit. Alle drei haben sich bereit erklärt, die entsprechenden Leistungen für den Landkreis Northeim zu erbringen und wochentags, montags bis freitags von 17 bis 20 Uhr bei Bedarf Testungen durchzuführen.

Die Gesundheitsdienste des Landkreises Northeim weisen ausdrücklich darauf hin, dass niemand das Testzentrum selbständig aufsuchen kann. In dem Testzentrum werden grundsätzlich nur Menschen getestet, deren Test-Notwendigkeit vorab durch die Gesundheitsdienste festgestellt wurde. Dies können beispielsweise Urlaubsrückkehrer oder Menschen sein, die sich in Quarantäne befinden und wegen der besonderen Umstände des Infektionsgeschehens getestet werden sollen. Die Entscheidung treffen immer die Gesundheitsdienste. Der erste Ansprechpartner für eine Testung ist deshalb nach wie vor der eigene Hausarzt.

Das Testzentrum wurde am Dienstag Nachmittag an der BBS in Einbeck aufgebaut und soll dort zunächst verortet bleiben. Da es sich um ein „mobiles“ Testzentrum handelt, ist aber eine schnelle Verlegung jederzeit möglich, erläuterte die Kreisverwaltung. „Bei Bedarf können wir das Testzentrum im gesamten Kreisgebiet vor Ort aufbauen“, machte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel den Vorteil deutlich, wenn im Landkreis Northeim ein entsprechendes Infektionsgeschehen ausbrechen sollte. Der Landkreis setzt dabei auf die Kooperation mit den Städten und Gemeinden, die geeignete Flächen melden sollen. Das Testzentrum besteht aus einem Faltpavillon (so genanntes Drive-in-Testing) und einem Container, in welchem Materialien eingelagert sind. Das mobile Corona-Testzentrum ist ab sofort einsatzbereit.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, dankte allen Beteiligten ausdrücklich für ihr Engagement. “Die Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen ist ein wichtiger Schritt für eine schnelle und sichere Lösung, wenn viele Menschen innerhalb von kurzer Zeit getestet werden müssen. So können wir unmittelbar auf Ausbruchsgeschehen vor Ort reagieren.“ Die Landrätin appelliert an die Bevölkerung, sich auch weiterhin an die geltenden Regelungen (Maskenpflicht, Abstandsregeln) zu halten. Weiterhin zur Verfügung stehen auch die mobilen Testteams, wie sie zuletzt in Bad Gandersheim (Glaubenszentrum) und Einbeck (IGS) im Einsatz waren. Diese kommen dann zum Einsatz, wenn es Betroffenen nicht möglich ist, das Testzentrum selbst anzufahren.

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Landkreis Northeim mittlerweile 500 Corona-Infektionen bekannt geworden (Stand: 11. November 2020). 368 Menschen gelten mittlerweile als genesen, sodass die Infektionsquarantäne aufgehoben werden konnte. Damit sind im Landkreis Northeim derzeit 124 akut infizierte Menschen bekannt, die aus dem Raum Bad Gandersheim (4), Bodenfelde (2), Dassel (5), Einbeck (27), Hardegsen (8), Kalefeld (4), Katlenburg-Lindau (13), Moringen (2), Nörten-Hardenberg (3), Northeim (52), Uslar (4) stammen. Die Anzahl der Verstorbenen liegt derzeit bei acht Frauen und Männer. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt heute bei 63,5 für den Landkreis Northeim, also über dem Grenzwert von 50.

(Mit Pressemitteilungen Landkreis Northeim)