Einen Neuanfang zu Beginn des neuen Jahrzehnts der 20-er Jahre hat Kreishandwerksmeister Ulrich Schonlau beim Gildentag der Kreishandwerkerschaft Northeim-Einbeck in der Stadthalle Northeim gefordert. Im Umgang mit der Meinung Andersdenkender, im Umgang mit Mitmenschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Allgemeinheit einsetzen, sei Veränderung notwendig. „Wir dürfen nicht wegschauen und weghören, wenn Hetze, Hass und Falschaussagen rasend schnell verbreitet werden“, appellierte Schonlau. „Es scheint so, als ob uns der Gemeinsinn abhanden gekommen ist.“ Dabei sollten alle lieber mit vereinten Kräften agieren, wünschte sich der Kreishandwerksmeister.
Als stellvertretender Landrat sprach sich der Landtagsabgeordnete Christian Grascha (FDP) in seinem Grußwort „als bekennender Nicht-Akademiker“ für die Stärkung der Dualen Ausbildung aus. Er rief die Teilnehmer des Gildentages dazu auf, von ihren Politikern Bürokratieabbau unvermindert einzufordern. Ihn habe man dabei auf seiner Seite. Grascha dankte den Handwerkern nicht nur für ihre Steuerleistungen: „Erwirtschaften kommt vor dem Verteilen“. Der Vize-Landrat dankte auch den in der Handwerksorganisation ehrenamtlich engagierten Handwerkern.
Für die Bürgermeister im Landkreis warb Northeims Rathauschef Simon Hartmann (SPD) dafür, dass Jugendliche intensiver auf die attraktiven Handwerksberufe hingewiesen würden. Es seien auch in Zukunft nicht ausschließlich digitale Berufe notwendig, sondern beides erforderlich. Ein Roboter werde keine Heizung einbauen können.

Der Festredner des Gildentages, Burkhard Balz, sprach über den Begriff des Vertrauens, die Grundlage für Wirtschaft und Währung. Der Vorstand der Deutschen Bundesbank sagte, der Euro habe sich in seiner 20-jährigen Geschichte das Vertrauen inzwischen gut erarbeitet. Geld sei immer ein Versprechen in die Zukunft. Die Zentralbanken des Euro-System beobachteten aber neue Entwicklungen außerordentlich sorgfältig. „Wir werden warnen und mahnen, wenn sich die Risiken für Preisstabilität entwickeln, und wenn nötig werden wir auch schnell und angemessen reagieren, um den Wert unseres Geldes zukünftig zu sichern“, sagte Balz. „Sie können dem Euro vertrauen.“
Beim Leistungswettbewerb des Handwerks waren erfolgreich: Bundessiegerin wurde Raumausstatterin Ida-Janika Giese (Einbeck), dritter Landessieger wurde Feinmechaniker Fachrichtung Zerspanungstechnik Felix Deilke (Uslar), Kammersiegerin wurde Land- und Baumaschinenmechatronikerin Julia Bücker (Nörten-Hardenberg), Kammersieger wurde Zimmerer Karl Biermann (Bad Grund), Kammersieger wurde Straßenbauer Leon Gleichfeld (Einbeck), Kammersieger wurde Tischler Marciel Olesch (Hemmingen), zweiter Kammersieger wurde Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Lars Alexander Teuber (Northeim).
Bei den Meisterjubiläen wurden aus Einbeck geehrt: Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister Andreas Grötzner, Friseurmeister Torsten Riemann (beide 25 Jahre), Schornsteinfegermeister Udo Strohmeier (40 Jahre), Maler- und Lackierermeister Friedrich-Wilhelm Demann, Friseurmeister Wilhelm Kreiner (beide 60 Jahre).






