Fünf Tage lang außergewöhnliche Kunst und Kultur an besonderen Orten in Einbeck – das verspricht die „StadtpARTie“ vom 8. bis 12. Mai. Zum dritten Mal veranstaltet der gleichnamige Verein mit vielen Kooperationspartnern das Festival mit Konzerten aus unterschiedlichsten Genres, mit Lesungen, Comedy, Theateraufführungen und einem Chorprojekt. Mehr als 30 Veranstaltungen und außerdem 23 Kunstausstellungen von 44 Künstlern an 14 Standorten sowie zehn Veranstaltungen für Kinder stehen nach Angaben der Veranstalter auf dem vielseitigen Programm am Himmelfahrtswochenende. Headliner des Festivals sind die Musikgrößen Ulla Meinecke, Anne Haigis und Wolf Maahn. Ziel eines von Sängerin und Gesangsausbilderin Tatjana Kusheva geleiteten Projektchors ist es, beim StadtpARTie-Abschlussflashmob am Sonntag, 12. Mai, ab 16 Uhr auf dem Marktplatz mit möglichst vielen weiteren, spontan dazu kommenden Menschen Einbeck zum Klingen zu bringen. Die Veranstaltungsorte der „StadtpARTie“ sind an den großen gelben Bali-Flags zu erkennen.
Die Veranstaltungen der StadtpARTie finden an etablierten Kultur-Lokalitäten wie der Rathaushalle, in der Tangobrücke oder im Neu-Deli statt, aber auch mehrere spannende weitere Orte öffnen, die sonst eher verschlossen sind. Das ist beispielsweise die Walkemühle (mit Mühlencafé und Kreativangeboten), die Sertürner-Kapelle, der Gewölbekeller von Farben-Schrader oder die PS-Lernwerkstatt (hier finden gleich mehrere Ausstellungen statt), aber auch der „Tresor“ genannte Raum in der ehemaligen Hochsicherheitsdruckerei SSPIdent an der Grimsehlstraße. Hier wird es kein Konzert, sondern eine Kunst-Installation geben: Patricia Keil wird auf 500 Quadratmetern mit viel Hahnemühle-Papier arbeiten und in Auseinandersetzung mit Henry Miller im überdimensionierten Format 253 Wörter zeigen. Mehr möchte die Künstlerin vorab noch nicht verraten.
Zwei Jahre seit der vergangenen StadtpARTie haben die ehrenamtlichen Organisatoren am diesjährigen Programm gearbeitet. Die verschiedenen Akteure und Kooperationspartner rund um den Verein „Stadtpartie Einbeck“ konnten alle ihre Ideen einbringen, aus denen das achtköpfige Kernteam schließlich das Puzzle StadtpARTie zusammengesetzt hat. „Wir möchten Menschen zusammenbringen, die sich zu Kunst und Kultur treffen und sich austauschen können“, sagt Vorsitzende Annett Steinberg. An den fünf Festivaltagen werden mehr als 100 Helferinnen und Helfer anpacken und das Programm realisieren – von der Ausstellungsaufsicht bis zum Bühnentechniker. Die Angebote der StadtpARTie richten sich überregional an alle an Kunst und Kultur interessierten Menschen in Südniedersachsen, die sich im wahrsten Wortessinne auf bewegende Momente freuen. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 5000 bis 6000 Besuchen, wobei die meisten Besucher an mehreren Veranstaltungen teilnehmen werden. Die Konzerte beginnen zeitversetzt, so dass die Gäste in der City von Ort zu Ort wandern können.
Mit dem Neu-Deli bereichern nicht nur Filme das Angebot der „StadtpARTie“, sondern auch ein Theaterstück am Sonnabend, 11. Mai, um 19.30 Uhr: „Eine Nacht mit Nofretete“ inszenieren die Bühnenstürmer auf der Bühne des Kinos, das ist eine pointenreiche Solo-Komödie über die schönste Frau Berlins. Tagsüber lässt Nofretete die Museumsbesucher an sich vorbeischreiten, ohne mit der Wimper zu zucken. Nach Dienstschluss hingegen taut sie auf, ist dann eine amüsante Erzählerin, die Anekdoten erzählt von dem Mann, der sie von Ägypten nach Berlin lockte, und von den Marotten der Touristen.
Kinderkunst am Eröffnungstag
Start der „StadtpARTie“ ist am Mittwoch, 8. Mai, ab 9.30 Uhr mit Kinderkunst. Start ist mit Maxim Wartenberg, einem Ausnahmetalent der Kindermusik, der mit den Kids die erste Party des jungen Festivals feiert. Außerdem gibt es Kreativangebote und eine Märchenstunde in der „Magischen Mühle (Walkemühle), eine szenische Lesung im „Kaze“ oder eine (Vorlesestunde)-Lesung von Marcel Kahl in der Stadtbibliothek.
Straßenmusik und Aktionskunst
Walking Acts sind in den Straßen der Innenstadt unterwegs, Besucher sollten ihre Augen und Ohren offenhalten. Sphärische Klänge der Handpan werden am Himmelfahrtstag ab 14 Uhr über den Marktplatz wehen, dort spielt am Freitag um 16.30 Uhr das Saxemble. Ein Parkkonzert vor der Mendelssohn-Musikschule findet am Sonnabend ab 13 Uhr statt.
23 Ausstellungen, 44 Künstler an 14 Orten
Farbintensive Malerei, formreduzierte Skulpturen, feine Zeichnungen, rustikale Schrottfiguren, innovative Lichtskulpturen, Installationen und Fotos, die zum Nachdenken anregen – die 23 Kunstausstellungen der „StadtpARTie“ Einbeck bieten den Besuchern vom 8. bis zum 12. Mai jeweils von 11 bis 17 Uhr eine interessante Mischung aus vielen Bereichen der Gegenwartskunst. Verteilt über die ganze Stadt zeigen insgesamt 44 Künstlerinnen und Künstler an 14 verschiedenen Standorten ihre Kunst. Erneut werden die Werke nicht nur an etablierten Ausstellungsorten zu sehen sein, sondern auch dort, wo Kunst sonst eher selten anzutreffen ist. So werden u.a. die Marktkirche, die Sertürner-Kapelle, die Alte Synagoge und die Mendelssohn-Musikschule wieder zu temporären Ausstellungsorten.
Besonderes Interesse dürften an den fünf Ausstellungstagen der geheimnisvolle Einbecker Tresor oder die zur Magischen Mühle verwandelte Walkemühle erwecken. Auch der Gewölbekeller von Farben Schrader wird wieder zum Schauplatz für künstlerische Entdeckungen. Ein Ausstellungsschwerpunkt in diesem Jahr ist die PS.Lernwerkstatt mit gleich sieben Ausstellungen mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen. In der ungewöhnlichen Atmosphäre zwischen Maschinenarbeitsplätzen und Unterrichtsräumen werden die Kunstwerke eine ganz eigene Wirkung erzielen.
„Wir freuen uns, in den StadtpARTie-Ausstellungen die Vielfalt und Kreativität von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region zeigen zu können, aber auch ein breites Spektrum von Kunstschaffenden mit internationalem Hintergrund hier in Einbeck präsentieren zu können“, sagen Dr. Elke Heege und Frank Thiele als Koordinatoren der Kunstausstellungen. Etablierte und ausgezeichnete Künstlerinnen und Künstler mit Wurzeln aus Marokko, Nigeria, Südafrika, Iran, Afghanistan, der Ukraine oder den Niederlanden kommen mit ihren Werken über Himmelfahrt nach Einbeck.
Zusätzlich zum angekündigten Programm kann eine Ausstellung über das frisch erschienene Buch über die Kunst der San aus Südafrika aus der Sammlung Hella Rabbethge-Schiller im NEWCOMER KWS Art Workshop besucht werden.
Wo gibt’s Infos?
Das Familienservicebüro am Hallenplan wird während der „StadtpARTie“ zum Künstlercafé, das vom 8. bis 12. Mai jeweils von 11 bis 17 Uhr für Künstler, aber auch für alle Besucher geöffnet ist. Den hier gibt es Programmhefte, Tickets, Kontakte zu den Organisatoren und Antworten auf alle Fragen rund um das Kunst- und Kulturfestival.
Wo gibt’s Tickets?
Besitzer einer Dauerkarte (39 Euro) haben bevorzugten Zugang zu allen Festival-Veranstaltungen bis 15 Minuten vor Beginn. Es wird auch Tageskarten (20 Euro) und für einige wenige Events auch Veranstaltungskarten (8 Euro) geben. Allerdings lohne sich die Dauerkarte schon ab dem zweiten besuchten Veranstaltungstag, betonen die Organisatoren. Der Eintritt zu den Kunstausstellungen ist dank vieler Förderer und Sponsoren frei. Gedruckte Programmhefte liegen an vielen Stellen aus. Im Künstlercafé, Hallenplan 9, sind auch kurzfristig noch Tickets zu kaufen.
Eine Programm-Übersicht und alle Informationen unter stadtpartie-einbeck.de
