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(c) Foto: Frank Bertram

Einbecker Woche 36/2023


Was war? Was wird? Wer wird was? Wer sagt was? Die „Einbecker Woche“ bietet den Überblick – als Rückblick und Ausblick für den Durchblick. Von Frank Bertram

Was war?

Als ich vor einer Woche erstmals von der Geschichte hörte und die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Göttingen dazu las, da habe ein bislang unbekannter Mann einen Jungen von einer Brücke in einen Fluss geworfen, weil dieser Ukrainisch und nicht Russisch gesprochen habe, hatte ich gleich so ein - nennen wir es mal - berufliches Bauchgefühl, das sich meldete: Kann sowas sein? Klingt das nicht zu unwahrscheinlich? Als ich bei der Strafverfolgungsbehörde, die immerhin wegen versuchten Totschlags ermittelte, nachfragte, welche Brücke es denn gewesen sei, wo sich das Ganze abgespielt haben soll (in der Mitteilung war nur von einer "Brücke am Reinserturmweg" die Rede, und Ortskundige wissen, dass es dort mehrere gibt), meldete sich die Staatsanwaltschaft am Montag bereits deutlich zurückhaltender: Nach neuen Zeugen stelle sich der Vorfall anders und strafrechtlich deutlich milder dar als bis dahin angenommen. Am Donnerstag Mittag dann die Wende: Der Junge hat sich die Geschichte vielleicht nur ausgedacht, weil er Angst hatte vom Spielen mit dreckigen Klamotten und einer blutigen Wunde nach Hause zu kommen und Ärger zu bekommen. Die Brücke, wo sich alles abgespielt haben soll, soll übrigens der historische Wasserkasten gewesen sein, wo sich Mühlenkanal und Krummes Wasser am Diekturm kreuzen...
Dieses merkwürdige, reichlich taktisch anmutende Kapitel in der seit Monaten laufenden Debatte über die Erweiterungspläne der Goetheschule Einbeck hätte sich die Kreistagspolitik in dieser Woche ersparen können. Im Kreis-Bauausschuss gab es bei allen Abstimmungen zum Thema ein 5:5-Unentschieden: Weder der neue, bremsende SPD-Antrag fand eine Mehrheit noch konnte sich das Gremium auf eine der beiden von der Verwaltung vorgeschlagenen Bau-Optionen einigen, denn 5:5 bedeutet Ablehnung. Es stehen sich SPD/Grüne und CDU/FDP gegenüber. Nun geht das Ganze in den nicht-öffentlichen Kreisausschuss, der sich am kommenden Montag mit der Goetheschule-Causa befasst, bevor der Kreistag am nächsten Freitag (15. September) die Erweiterungsfrage auf der Tagesordnung hat. Und entscheidet? Wir werden sehen, Zeit würde es ja mal allmählich. Mehr dazu in meinem Einbecker Politikblog hier.
Erstmals mehr als 40.000 Übernachtungen wird es in diesem Jahr in Einbeck geben. Den bisherigen Rekordwert von 2019 habe man bereits um 8,9 Prozent übertroffen, berichtete Tourismus-Chefin Ulrike Lauerwald in dieser Woche im Tourismus-Ausschuss des Stadtrates. Auch bei der Zahl der Ankünfte, also der Gäste ohne Übernachtung, liege man deutlich über der Vergleichszahl von 2019, hier beträgt das Plus bereits 12,13 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr boomen auch die Zahlen bei den öffentlichen Altstadtführungen: 91 Prozent mehr als 2022 schlagen von April bis Juli zu Buche, 671 Teilnehmende waren es in diesem Jahr, 351 im vergangenen. Da war es eine ebenso positive Nachricht, dass die bereits einmal mangels Nachfrage verschobene Ausbildung neuer Gästeführer ab Ende November stattfinden wird, aktuell 14 Interessierte haben sich bereits angemeldet, bis 22. Oktober sind noch weitere Anmeldungen möglich hier. Den neuen Imagefilm über Einbeck wird es erst im Dezember geben, teilte Ulrike Lauerwald mit. Für die Erweiterung der bisherigen einminütigen Kurzversion habe man noch ein paar Szenen nachholen müssen. Rechtzeitig vor Weihnachten wird ab Mitte Oktober die erste Weihnachtskugel mit Einbeck-Motiv (Altes Rathaus) in einer limitierten Auflage erhältlich sein. Das neue Einbeck-Memo-Spiel soll ab November auf den Markt kommen. Bereits online ist der Einbecker Krimi-Trail „Toxisches Reinheitsgebot“. Wer war der Täter? Hier lässt sich das herausfinden.
Einbeck wird sich um den Tag der Niedersachsen 2028 bewerben. Dafür hat sich der Ausschuss für Tourismus und Wirtschaftsförderung einstimmig ausgesprochen. Durch die Pandemie waren die Termine für die eigentlich alle zwei Jahre stattfindende Landesveranstaltung durcheinander geraten, Einbeck wollte ursprünglich 2027 den Tag ausrichten. Würde man daran festhalten, gäbe es nur die Hälfte der Zuschüsse. Daher hat sich die Politik einmütig entschieden, für 2028 den Hut in den Ring zu werfen und zudem mit dem Land zu besprechen, welche Chancen für 2029 bestehen (und welche Zuschüsse dann zu erwarten wären), denn 2029 könnte in Einbeck der Tag der Niedersachsen mit dem 777-jährigen Stadtjubiläum verknüpft werden – jedenfalls, wenn wieder die Ersterwähnung des Stadtrates als Maßstab für das Jubiläum gelten soll.

Was wird?

Da dreht sich momentan was in Einbeck: Während der erste Spatenstich für das Baugebiet Weinberg III in der kommenden Woche gesetzt wird, wird ein paar Tage früher der Grundstein für das neue Gemeindehaus der katholischen St. Josef-Gemeinde wird am Sonnabend, 9. September, um 11 Uhr gelegt (anschließend gibt es rund um die Kirche ein Gemeindefest) und wird bei der wohl aktuell größten Baustelle in Einbeck kommende Woche das Richtfest gefeiert: KWS baut an der Otto-Hahn-Straße ein rund 13.000 Quadratmeter großes Gebäude für die Aufbereitung und Lagerung von Zuchtmaterial, einen so genannten Elitespeicher, eine „Schatzkammer der pflanzenzüchterischen Arbeit“, in der das Saatgut unterschiedlichster Pflanzen aufbewahrt wird - insgesamt rund 1,3 Milionen verschiedene Partien.
Am Sonntag (10. September) ist Tag des offenen Denkmals, viele Denkmale in der Region sind geöffnet, nachfolgend eine Übersicht (ohne Gewähr und Vollständigkeit): Führung über den Zentralfriedhof Einbeck, Treffpunkt 11 und 14 Uhr am Eingang Kapellenstraße. Alte Synagoge, Baustraße 15a, geöffnet von 11 bis 15 Uhr. Führungen im Stadtmuseum Einbeck, Auf dem Steinwege 11/13, um 13.30 und 15 Uhr, Kornhaus-Ausstellung im PS-Speicher, Tiedexer Tor 3a, 11 und 13 Uhr, Münsterkirche St. Alexandri, geöffnet von 13 bis 18 Uhr, Walkemühle am Walkemühlenweg 40, Einbeck, Führungen: 13, 14 und 15 Uhr, Baustellenbesichtigung Greener Burg, von 15 bis 17 Uhr.
Am Sonntag (10. September) führt einer Radtour des ADFC entlang der so genannten Einbecker Bier-Bannmeile, Start ist um 10 Uhr am Neuen Rathaus. Acht Gedenksteine, wo ehemals Wachtürme der Landwehr standen, markieren die Grenzen und die Route. Sie führt über die Hube, den Altendorfer Berg und zur Greener Burg. Die Teilnahme an der etwa 50 Kilometer langen Tour ist kostenlos, ADFC-Mitgliedschaft und Anmeldung sind nicht erforderlich. Wegen zwei längeren Steigungen werden werden gute Kondition oder Pedelecs empfohlen. Mehr Infos bei Martin Ruppaner unter 05561 924075 oder online unter www.adfc-northeim.de
Die Kreisgruppe Northeim des BUND lädt für Mittwoch, 13. September, um 16.30 Uhr zu einer Exkursion in den Märchenwald Einbeck ein. Der Märchenwald soll sich zum Urwald der Zukunft entwickeln. Wie weit ist diese Entwicklung schon abzulesen? Was macht den Märchenwald so besonders? Welche neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es? Der Waldökologe und ehemalige Förster Henning Städtler lädt ein, den Märchenwald mit ihm etwa zwei Stunden lang zu Fuß zu erkunden. Start ist um 16.30 Uhr am Parkplatz auf der Hube (Grillplatz). Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung notwendig per Mail an kai.conrad@bund-northeim.de
Flowerpower, Miniröcke und Schlaghosen und viel mehr verspricht ein Erzählcafé im Stadtmuseum. Die 70-er Jahre waren ein Jahrzehnt voller Widersprüche: Neue Lebensstile trafen auf konservative Weltbilder. Wie lebte es sich in dieser Zeit in Einbeck und auf den Dörfern? Darüber möchte das Stadtmuseum Einbeck mit Zeitzeugen ins Gespräch kommen, es gibt drei Termine für ein Erzählcafé, Start ist am kommenden Montag, 11. September, von 17 bis 19 Uhr. „Erzählen Sie uns Ihre persönliche Sicht auf die 70-er Jahre und was Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist. Gern können Sie dazu auch ein Foto aus dem Familienalbum oder einen Gegenstand aus dieser Zeit zur Anschauung mitbringen“, sagt Museumspädagogin Dr. Imke Weichert. Die Erzählcafés richten sich gleichermaßen an Einbeckerinnen und Einbecker, die Erinnerungen an die Siebziger mitbringen – ganz gleich, ob Sie damals als Erwachsene bereits im Berufsleben standen, als Jugendliche neue Freiräume entdeckten oder ihre Kindheit in der Stadt oder auf dem Dorf verbracht haben. Zur besseren Planbarkeit freut sich das Museum über eine vorherige Anmeldung unter 05561 916 504 oder museum@einbeck.de. Die Erzählcafé-Reihe ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „...am Anfang war Einbeck. Straßenfotografie der 70-er Jahre“ von Ulrich Haufe.
Einbeck präsentiert sich während der Landkreis-Woche bei der Landesgartenschau in Bad Gandersheim. Im Pavillon der Regionen ist Einbeck am 14. September (Donnerstag) neben der Gastgeberstadt Bad Gandersheim vor Ort mit verschiedenen Mitmachaktionen. Alle elf Kommunen bieten jeweils für einen Tag ein buntes Programm. Im Mai gab es bereits eine erste Landkreis-Woche.

Wer sagt was? Das Zitat der Woche

"Das soll ja nicht unser letzter Coup gewesen sein."
Landrätin Astrid Klinkert-Kittel mit Göttingens Landrat Marcel Riethig beim Pressegespräch zu geplanten Zusammenarbeit bei der Wirtschaftsförderung

Namen sind Nachrichten

Bernd Droste.
(c) Stadt Einbeck
Tanja Fesser, Markus Bauer.
(c) Stadt Einbeck
Dienstjubiläen bei der Stadt Einbeck: Bernd Droste konnte sein 40-jähriges Dienstjubiläum begehen. Er absolvierte von August 1979 bis Januar 1983 seine Ausbildung zum Elektroinstallateur bei den Stadtwerken. Im Anschluss daran war Bernd Droste in seinem erlernten Beruf bei den Stadtwerken tätig, bevor er im April 1984 unbefristet auf der Kläranlage eingestellt wurde. In den folgenden Jahren nahm Droste an diversen Weiterbildungen teil, sodass er am 01. Mai 2003 zum Leiter des Betriebes der Kläranlage bestellt wurde. Tanja Fesser und Markus Bauer konnten ihr jeweils 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. Tanja Fesser wurde am 1. April 2000 als Diplom-Ingenieurin für die Bauaufsicht eingestellt und ist seitdem dort beschäftigt. Markus Bauer wurde am 1. Februar 2001 als Bauingenieur im Planungs- und Hochbauamt der Stadt Einbeck eingestellt. Er ist bis heute im Sachgebiet Gebäude- und Liegenschafts-Management für Hochbauangelegenheiten zuständig. Bei kleinen Feierstunden wurden die Mitarbeiter besonders geehrt. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek sprach Dank und Anerkennung für langjähriges engagiertes Wirken aus.

+++ Blaulicht-Nachrichten +++

(c) Foto: Frank Bertram
Symbolfoto.
Was die Polizei berichtet:
Am 6. September (Mittwoch) entwendeten bislang unbekannte Täter im Zeitraum zwischen 13 und 16.15 Uhr zwei angeschlossene Fahrräder. Bei einem weiteren Fahrrad wurde versucht, dieses zu entwenden. Die drei Fahrräder waren zum Tatzeitpunkt alle an den Fahrradständern auf dem Parkplatz der Firma KWS in Grimsehlstraße/Kapellenstraße angeschlossen. Durch den Diebstahl des Pedelecs der Marke Giant und des Rennrades der Marke Canyon entstand insgesamt ein Schaden von über 8000 Euro. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Diebstählen geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei Einbeck zu melden.
Das Einbecker Polizeikommissariat hat eine neue Telefonnummer. Diese lautet 05561 3131 0.

Wann und wo wird geblitzt?

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Symbolfoto.
Wann und wo finden im Raum Einbeck Geschwindigkeitskontrollen statt?
Freitag, 15. September: Raum Einbeck / Dassel.
Donnerstag, 7. September: Raum Einbeck / Dassel.
Die semistationäre Messanlage Alice wird voraussichtlich von Freitag (15. September) bis Donnerstag (21. September) im Raum Einbeck eingesetzt. Mehr hier.

Aktuelle Straßensperrungen und Baustellen im Raum Einbeck

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Symbolfoto.
Der Landkreis Northeim informiert auf seiner Website hier, wo Straßen gesperrt sind.
Haben Sie eine Baustelle oder Straßensperrung gesehen? Teilen Sie mir gerne mit, wo Sie eine bemerkt haben: newsletter@frank-bertram.info

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