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(c) Foto: Frank Bertram

Einbecker Woche 12/2023


Was war? Was wird? Wer wird was? Wer sagt was? Die „Einbecker Woche“ bietet den Überblick – als Rückblick und Ausblick für den Durchblick. Von Frank Bertram

Was war?

Das Historische Rathaus der Stadt Einbeck bekommt bekanntlich einen Fahrstuhl, einen Aufzug, einen Lift. Damit das öffentliche Gebäude auf allen Etagen für jeden erreichbar ist. Heute käme ein Rollstuhlfahrer allein noch nicht mal in die Rathaushalle beispielsweise zu einer Veranstaltung dort - zu eng der Gang, zu viele Stufen. Bei einem menschlichen Bedürfnis müsste der Rollstuhlfahrer heute eine Etage höher gelangen - was angesichts der Treppenhäuser selbstständig unmöglich ist. Deswegen wird bekanntlich das Alte Rathaus umgebaut, was bei einigen nach wie vor hoch umstritten ist. Der Verwaltungsausschuss jedenfalls hat in dieser Woche den Auftrag für den Lift an eine Braunschweiger Firma erteilt. Wie heutzutage leider üblich, wird alles teurer, auch der Aufzug. Von 35.000 Euro Mehrkosten ist die Rede, der Lift schlägt jetzt mit 151.000 Euro zu Buche, was immer noch lediglich etwas mehr als ein Zehntel der Gesamtbaukosten von einer Million Euro ist. Denn für die Barrierefreiheit wird nicht nur der Fahrstuhl mit ein wenig Abstand vor die Hallenplan-Fassade des Rathauses gesetzt, sondern auch die neue WC-Anlage und die Hallenumgestaltung kosten Geld. Wenige Meter Luftlinie vom Rathaus entfernt beim Smart-City-Musterhaus in der Knochenhauerstraße verzichtet die Stadt (bislang) auf einen Lift, obwohl auch dieses Gebäude eine öffentliche Nutzung erhalten soll. Zumindest Büros. Die Diskussion dazu hat gerade erst begonnen (mehr hier), aber die Frage wird bei allem Drang zur Barrierefreiheit erlaubt und noch zu beantworten sein: Kann jedes alte Haus, das vor Hunderten von Jahren errichtet worden ist, ohne damals das Wort Barrierefreiheit zu kennen, im modernen Sinne barrierefrei werden? Und das auch noch zu wirtschaftlichen Kosten? Ich ahne die Antwort. Bei allem Verständnis und geltenden Normen: Es wird nicht hinter jedes Fachwerkhaus ein Fahrstuhl gebaut werden können.
Das hat bei vielen Beteiligten Kraft gekostet, Kulturkraft. Aber das noch junge Festival der Sprache und Musik hat vielen Menschen am vergangenen Wochenende auch Kraft gegeben: Wenn ein Wirbelwind wie Götz Alsmann bei den "Kulturkrafttagen" über die Bühne fegt und mit seiner Band jazzig Schlager auspackt, ist das genauso kraftvoll wie Unplugged-Soli mit der Ukulele als Zugaben dies waren. Aber auch Eva Mattes hätte noch eine Stunde länger lesen können, ihrer angenehmen Stimme kann man sehr lange zuhören, die mit einem engagierten jungen Klavier-/Streicher-Trio begleitete Lesung verflog im Nu. Bei Jazztrompeter Nils Wülkers Sound hob die PS-Halle fast ab, so erfüllt war sie vom Klang. Leider waren nicht immer die Zuschauerreihen so gut gefüllt, wie das den Künstlern (und den Veranstaltern) zu wünschen gewesen wäre. Ich habe in meinem Beitrag zu den "Kulturkrafttagen" angeregt, andere Orte als die große Halle in das Konzept einzubeziehen. Mehr dazu hier.
Zum mittlerweile dritten Mal ist das Stadtmuseum Einbeck vom Museumsverband mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet worden; es gilt bis 2029. Bei der Verleihungsfeier in Lüneburg war Einbeck mit großer Delegation vertreten. Im vergangenen Jahr hatte der PS-Speicher diese Zertifizierung erhalten. Mehr noch heute bei Einbeck aktuell online.
Gute Nachricht I: Die Einbecker Brauhaus AG hat ihr Geschäftsjahr 2022 doch mit einem positiven Ergebnis abschließen können, nachdem die Brauerei im Oktober noch eine Gewinnwarnung herausgegeben und mit einem Fehlbetrag gerechnet hatte. Mehr zur Jahresbilanz hier.
Gute Nachricht II: Nach Mitteilung der vorläufigen Insolvenzverwalter besteht für den Convivo Park Einbeck wie für die anderen Standorte der Seniorenheim-Gruppe, die im Januar Insolvenz anmelden musste, berechtigte Zukunftshoffnung. Einzelheiten wurden zwar noch keine genannt, aber die Signale seien gut. Mehr hier.

Was wird?

Eine Stunde lang geht weltweit bei der "Earth Hour" des WWF das Licht aus, in diesem Jahr am Sonnabend, 25. März, ab 20.30 Uhr. „Um Energie zu sparen, haben wir unsere Wahrzeichen schon länger nicht mehr beleuchtet“, erklärte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Dennoch möchte die Stadt Einbeck auch in diesem Jahr auf die Bedeutung des Klimaschutzes aufmerksam machen. Am Sichtbarsten wird das Licht ausschalten bei KWS an der Grimsehlstraße: Dort werden die Lichter der großen Gewächshäuser ebenso komplett ausgeschaltet wie das Firmen-Logo.
Die Stadtwerke Einbeck führen vom 27. bis 31. März umfangreiche Anpassungen am IT-System durch. Die technische Umstellung dient im Wesentlichen dazu, Prozesse auch für die Zukunft abzusichern, zu vereinfachen und an zukünftige Gegebenheiten anzupassen. Der Energieversorger bittet um Verständnis und Geduld, wenn der Kundenservice während dieser Zeit nur eingeschränkt zur Verfügung steht.

Wer sagt was? Das Zitat der Woche

"Wir wussten, dass es in diesem Jahr eine Herausforderung werden würde, Menschen aus ihren heimischen Wohnzimmern hinaus zu locken."
Julia Hansen, künstlerische Leiterin der "Kulturkrafttage", in ihrer Bilanz

Namen sind Nachrichten

Klaus Gehmlich.
(c) Heimatverein Holtershausen.
Klaus Gehmlich beschäftigt sich seit fast 50 Jahren mit Flurnamen, jetzt hat er sein neuestes Buch vorgestellt: Auf 118 Seiten beschreibt er darin die Bedeutung der einzelnen Flurnamen in den Dörfer Bartshausen, Brunsen, Hallensen, Holtershausen, Naensen, Stroit, Voldagsen und Wenzen, die der ehemaligen Samtgemeinde „Auf dem Berge“ angehörten. Gehmlich schreibt, wie sich diese historischen Namen gebildet haben, was man aus ihnen über die Besonderheit der benannten Stellen erfahren kann und welche praktische Bedeutung sie, gerade in früheren Zeiten, für die Menschen hatten, als es noch keine modernen Navigationsgeräte oder Karten gab. Das Buch ist im Papierflieger Verlag (ISBN 978-3-86948-906-3) erschienen und ab sofort im Buchhandel erhältlich.

+++ Blaulicht-Nachrichten +++

(c) Foto: Frank Bertram
Symbolfoto.
Was die Polizei berichtet:
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik pendelte sich 2022 die Zahl der Straftaten auf das Vor-Pandemie-Niveau ein. Der Landkreis Northeim gehöre aus polizeilicher Sicht zu einer der sichersten Regionen Niedersachsens, sagte die Leiterin der Polizeiinspektion Northeim, Maren Jäschke. Die Zahl der Straftaten stieg zwar auf 6.774, der Anstieg war jedoch nur rund halb so stark wie landesweit. Bei der so genannten Häufigkeitszahl wurden im Landkreis Northeim 2022 insgesamt 731 Straftaten weniger pro 100.000 Einwohner registriert (5141 Fälle) als vergleichsweise sonst in der Polizeidirektion Göttingen. Die Aufklärungsquote liegt traditionell über dem Landesdurchschnitt. Mehr hier.

Wann und wo wird geblitzt?

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Symbolfoto.
Wann und wo finden im Raum Einbeck Geschwindigkeitskontrollen statt?
Dienstag, 28. März: Raum Einbeck/Dassel.
Die semistationäre Messanlage Alice wird voraussichtlich von Montag bis Donnerstag im Raum Einbeck eingesetzt!

Aktuelle Straßensperrungen und Baustellen im Raum Einbeck

(c) Foto: Frank Bertram
Symbolfoto.
Die Stadtentwässerung Einbeck will ab Montag, 27. März, bis 6. April das Kanalnetz in der Berliner Straße, Glatzer Straße, Gleiwitzer Straße, Görlitzer Straße, Schweidnitzer Straße und Tilsiter Straße sowie in einem Teilabschnitt der Hullerser Landstraße (zwischen Berliner Straße und Görlitzer Straße) mit TV-Befahrung untersuchen. Auf den genannten Straßen kann es zu Einschränkungen kommen. Für Rückfragen ist die Stadtentwässerung Einbeck unter Telefon 05561/942-264 erreichbar.
Bis Jahresende wird die Kreisstraße 645 in Orxhausen nicht bis zur B64 durchgehend befahrbar sein, weil die Brücke über die Gande neu gebaut wird. Eine Umleitung erfolgt über Bentierode, für Fußgänger/Radfahrer gibt's eine Behelfsbrücke, teilte der Landkreis mit. Mehr hier.
Mit beginnender Krötenwanderung sind wieder mehrere Strecken nachts gesperrt oder Straßen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen versehen, u.a. die Straße in Einbeck "An den Teichen" und die Landesstraße 487 zwischen Einbeck und Volksen. Mehr dazu hier.
Die Landesstraße 487 zwischen Greene und Ippensen ist bis 6. April wegen Baumfällarbeiten voll gesperrt, die Umleitung ist ausgeschildert.
Der Landkreis Northeim informiert auf seiner Website hier, wo Straßen gesperrt sind.
Haben Sie eine gesehen? Teilen Sie mir gerne mit, wo Sie eine bemerkt haben: newsletter@frank-bertram.info

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