Frühlingsfest der Freimaurerloge: Von Geldwertstabilität und Inflationsgefahren

Foto: Frank Bertram

Erstmals zu einem Frühlingsfest hatte die Freimaurerloge „Georg zu den drei Säulen“ in Einbeck eingeladen. Wegen der zahlreichen Neujahrsempfänge zu Jahresbeginn sei man bewusst ins Frühjahr ausgewichen, um im Kreise von bekannten und neuen Gesichtern, bei guter Musik und einem spannenden Vortrag anregende Momente mit Gesprächen zu verbringen, begrüßte der „Meister vom Stuhl“ der Loge, Jörg Dodenhöft, die Gäste. Festredner war Guido Mönnecke, Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen, der über Geldwertstabilität und Wahrung der Kaufkraft sprach.

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Danke für den geldwertstabilen Vortrag: „Meister vom Stuhl Jörg Dodenhöft (l.) mit Guido Mönnecke. Foto: Frank Bertram

Ob Gold- oder Silbermünzen, Geldscheine oder Ziffern auf einem Bildschirm – das in der Marktwirtschaft zählende Geld sei ein Zahlungsversprechen und von der Akzeptanz des Publikums abhängig, spannte Guido Mönnecke einen großen historischen Bogen von der Französischen Revolution bis heute. Eine Inflation, von der sich die im Jahr 1923 besonders stark eingebrannt habe in das kollektive Gedächtnis, sei stets ein soziales und gesellschaftliches, kein reines Geldmarkt-Thema. Wenn Reallöhne sinken, die Kaufkraft schwinde und beispielsweise Lebensmittelpreise um mehr als 20 Prozent steigen, werde die Gesellschaft beständig ärmer. Problematisch werde es immer, sobald sich Geldwährung und Produktivvermögen nicht mehr entsprechen, das habe man vor 100 Jahren gesehen und sei durchaus auch eine Gefahr nach den gigantischen Konjunkturprogrammen in der Covid-Pandemie, der die aktuelle Inflation folgte, mahnte er. Mönnecke zitierte abschließend den britischen Wirtschaftstheoretiker John Maynard Keynes: „Es gibt kein feineres und kein sichereres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen, als die Vernichtung der Währung.“

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Frühlingsfrische Musik (v.l.): Christian Baufeldt, Carsten Armbrecht, Gunnar Ferber und Joshua Haase von der Musikalischen Jugendförderung Northeim. Foto: Frank Bertram

Musikalisch begleitet wurde das Frühlingsfest mit Werken von Mozart, Vivaldi und Bizet durch die Nachwuchsmusiker Joshua Haase und Gunnar Ferber an der Violine von der Musikalischen Jugendförderung Northeim (MJF) zusammen mit Carsten Armbrecht (Geige) und Christian Baufeldt (Flügel). Die eng mit dem Gymnasium Corvinianum verbundene, seit 1965 existierende ehrenamtlich geführte Einrichtung kümmert sich wie eine Musikschule darum, Kinder und Jugendliche aus der Stadt und dem Landkreis Northeim instrumental auszubilden.

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Festredner Guido Mönnecke, „Meister vom Stuhl“ Jörg Dodenhöft sowie Christian Baufeldt, Carsten Armbrecht, Joshua Haase und Gunnar Ferber von der Musikalischen Jugendförderung Northeim (v.l.). Foto: Frank Bertram