Stadtwerke Einbeck erhöhen Preise für Erdgas und Strom deutlich

Die Stadtwerke Einbeck erhöhen zum 1. Oktober deutlich ihre Preise für Erdgas und zum 1. November für Strom. Kunden sollten in den nächsten Tagen ihre Abschlagzahlungen erhöhen und Zählerstände notieren, rät der Energieversorger. Hintergrund seien die geopolitische Lage und die Folgen für die Energiemärkte, auf denen die Preise rasant steigen, erläuterten heute Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen und die Leiterin des Energiehandels, Corinna Kummer. Energie sei extrem teuer geworden. Für die Stadtwerke wirke sich aktuell noch positiv bei der Preiserhöhung aus, dass der Energieversorger vor zwei Jahren Erdgasmengen zu einem anderen Preisniveau hat kaufen können.

Corinna Kummer, Leiterin Energiehandel, und Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen vor dem historischen Gasspeicher. Foto: Frank Bertram

Der durchschnittliche Verbrauch in der Gas-Grundversorgung als Heizgaskunde beträgt 14.150 Kilowattstunden. In diesem Fall beträgt die Erhöhung pro Jahr 1636,03 Euro brutto. Im Tarif Gas-Bestpreis beispielsweise steigt der Erdgas-Arbeitspreis von bislang 5,78 Cent pro Kilowattstunde brutto auf 16,12 Cent pro Kilowattstunde ab 1. Oktober. Die Stadtwerke empfehlen deshalb dringend allen Kunden, ihre Gas-Abschläge um das zweifache oder dreifache zu erhöhen, um hohe Nachzahlungen bei der Jahresrechnung 2022 zu vermeiden.

Bereits einkalkuliert in die Gaspreiserhöhung sind die aktuell diskutierten Gas-Umlagen. Da die Umlage von aktuell 2,41 Cent/Kilowattstunde aber alle drei Monate verändert werden kann, ist noch nicht absehbar, ob die Erdgas-Tarife in 2023 wegen dieser Preiskomponente stabil bleiben können. Die Preisregelungen für die Belieferung mit Gas und Strom beinhalten neben den Kosten für den Einkauf und den Vertrieb der Energie, die Netznutzungsentgelte, die Konzessionsabgabe und verschiedene gesetzliche Umlagen, Steuern und Abgaben als festen Bestandteil des Gas- und Strompreises.

Zum 1. November werden außerdem die Strompreise steigen, genaue Einzelheiten sind hier noch nicht bekannt gemacht. Aber die Stadtwerke nennen 1800 Kilowattstunden als durchschnittlichen Verbrauch im Tarif Grundversorgung, bei dem sich der Strompreis um 415,53 Euro brutto im Jahr erhöht. Auch hier empfehlen die Stadtwerke , bereits jetzt die Abschläge anzupassen und um das eineinhalbfache zu erhöhen. Abschlagshöhen werden bei den Stadtwerken Einbeck nicht automatisch angepasst, dies solle jeder Kunde selbst entscheiden können, sagte Cranen. Am Bequemsten lassen sich die Abschläge im Online-Service mitteilen (hier).

Es gebe sowohl beim Gas als auch beim Strom noch Kunden, die durch einen Tarifwechsel sparen können. Einzelheiten erläutert der Kundenservice der Stadtwerke Einbeck.

Nachtrag 30.09.2022: Wegen der Kurzfristigkeit des Wegfalls der Gasumlage müssen die Stadtwerke erst prüfen, wie der Wegfall konkret umgesetzt werden kann, da rechtliche Vorgaben derzeit noch fehlen und auch die technischen Anforderungen der Abrechnungssoftware berücksichtigt werden müssen, teilt der Energieversorger aus Einbeck heute mit. Geschäftsführer Bernd Cranen: “Selbstverständlich werden unsere Kunden nicht mit der Umlage belastet. Die Stadtwerke Einbeck behalten die aktuelle Gesetzgebung eng im Auge und versuchen, die bestmögliche Lösung für ihre Kunden zu finden.”

6 Kommentare zu „Stadtwerke Einbeck erhöhen Preise für Erdgas und Strom deutlich

  1. Das glaubt doch keiner, den Preis verdreifachen, bekomme ich dann für den Strom den ich einspeisen auch das 3fache?

  2. Und wie soll das für Leute stemmbar sein, die im unteren Lohn Sektor sind / im ALG 2 Bezug sind?

    Nach den Zahlen wären es 200 Euro MEHR
    Also statt 90 / 90
    Dann 230 / 150 mtl
    Höhö
    (Nein Jobcenter zahlt nicht alles, Jobcenter zahlt ca 90 Euro an Gas als maximalgrenze)

    Wird das lustig …

  3. Es gibt eine bindende Vertrag und das muss eingehalten werden. Wenn der Energie Anbieter minus macht muss ich nicht an Verluste beteiligen.
    Bei Milliarden gewinnen wurde ich auch nicht beteiligt. Freie Marktwirtschaft und wenn das Geschäft nicht funktioniert dann gibt’s nur noch eine Möglichkeit,, INSOLVENZ,,

    1. Da die Gesetzeslage hier angepasst wurde, kommt man als Kunde da nicht von weg… hast die Wahl zu kündigen und einen anderen zu suchen, aber es wird da bestimmt nicht besser

  4. Im ersten Kapitel steht, dass der Energieversorger vor 2 Jahren Erdgasmengen zu deutlich günstigeren Preisen einkaufen konnte, dann dürfte heute nur die Differenzsumme vom Zukauf hinzugerechnet werden. Eine Erhöhung auf das fast dreifache ist somit nicht zulässig. Außerdem stimmt die Berechnung nicht mehr, da der Gesetzgeber die staatliche Umlage zurückgenommenen und die Steuer auf 7 % gesenkt hat. Aber auch die Verdopplung des Preises, wie jetzt angedacht, ist zu viel. Der Rohölpreis ist auf einem niedrigen Niveau. Der Verbraucher sollte nicht für einen schlechten Einkauf bezahlen. EOn hat die komplette Preiserhöhung zurück genommen und darüber seine Kunden schriftlich informiert.

    1. Hinweis: Sie kommentieren heute hier einen fast drei Monate alten Beitrag, der selbstredend nicht mehr die zwischenzeitlichen Entwicklungen berücksichtigt.

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