Innenstadt-Spielplatz Lange Brücke eröffnet

Der neue Spielplatz in der Langen Brücke am Eingang zur Fußgängerzone Marktplatz ist eröffnet. Er wird durch die alleinige finanzielle Förderung der Einbecker Firma Reichenbach Wirkstoffe GmbH und mit der Unterstützung des Arbeitskreises für Christliche Sozialarbeit ermöglicht. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek dankte bei der offiziellen Eröffnung der Firma mit ihrem Geschäftsführer Artur Weidelich und Besitzer Axel Reichenbach für die Übernahme der Kosten in sechsstelliger Höhe.

Bei der Einweihung des neuen Spielplatzes (v.r.): Artur Weidelich (Reichenbach Wirkstoffe GmbH), Axel Reichenbach, Astrid Wenzel (Stadt Einbeck), Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Lene Garus-Jochumsen (EinKiFaBü), Henrik Probst (Stadtjugendpflege), Kerstin Voß und Joachim Voges (Arbeitskreis für Christliche Sozialarbeit) und Michael Büchting (AKB-Stiftung). Foto: Frank Bertram

„Dieses Grundstück ist kein leichtes“, erinnerte Michalek an die lange Planungsgeschichte und verschiedene Überlegungen, wie das vor 15 Jahren nach einem Brand entstandene freie Grundstück genutzt werden könnte. Große Ideen hätten sich nicht verwirklichen lassen, letztlich weil die Kosten für den öffentlichen Haushalt zu hoch gewesen seien. Erst die Spende habe den Spielplatz ermöglicht. Der alte Gewölbekeller auf dem Grundstück sei verschlossen gut in die Anlage integriert worden. Sie dankte allen, die bei der Planung und beim Bau beteiligt gewesen sind.

Seit Jahren war die Firma Reichenbach auf der Suche nach einem Projekt in Einbeck, das sie finanziell unterstützen könne, berichtete Geschäftsführer Artur Weidelich. Der Arbeitskreis für Christliche Sozialarbeit (ACS) habe 2014 die Idee eines Spielplatzes entwickelt. Eines Tages habe es unweit in der Gastronomie an der Langen Brücke sitzend bei ihm gefunkt, berichtete er. Artur Weidelich: „Mir wurde klar, dass dieser Spielplatz unser Projekt werden könnte.“ Nach Gesprächen mit der Bürgermeisterin wurden Pläne erstellt und Kosten ermittelt, zusammen mit dem ACS ein pädagogisches Nutzungskonzept entwickelt. Firmenchef Axel Reichenbach habe keinen Moment gezögert und grünes Licht für das Projekt und das Geld gegeben, schilderte Artur Weidelich.

„Manche fragen sich vielleicht, wie eine Firma mit gerade einmal 50 Mitarbeitern dazu kommt, so viel Geld zu sponsern“, sagte der Reichenbach-Geschäftsführer. „Möchte sie Einfluss nehmen oder sich profilieren?“ Keines von beidem sei der Fall. Weidelich: „Wir möchten einfach etwas von dem Segen, den die Firma Reichenbach über Jahre hatte, weitergeben.“ Das Unternehmen habe sich in den vergangenen 15 Jahren prächtig entwickelt. „Es war wirklich Gottes Segen.“ Er wünschte sich, dass auch die nächsten Jahre unter diesem Segen stehen, dann könne man auch weiter in der Stadt Einbeck Gutes tun.

Pastoren der Evangelisch-Freikirchlichen (Lothar Leinbaum), der Evangelisch-Lutherischen (Martin Giering) und der katholischen Kirchengemeinden (Ewald Marschler) haben gemeinsam ein Gebet gesprochen und den neuen Spielplatz gesegnet.

Der neue Spielplatz nutzt die Brandlücke. Unter der freien Fläche verbirgt sich ein alter Gewölbekeller. Foto: Frank Bertram

Der Innenstadt-Spielplatz Lange Brücke wird von der Stadt Einbeck in Zusammenarbeit mit dem Einbecker Kinder- und Familienbüro (EinKiFaBü), mit der Stadtjugendpflege und dem Arbeitskreis für Christliche Sozialarbeit (ACS) betrieben. Das Besondere an dem Spielplatz ist neben seiner zentralen Lage in der Fußgängerzone das Angebot einer regelmäßigen Betreuung der Kinder vor Ort zu attraktiven Einkaufszeiten. Der Innenstadt-Spielplatz soll laut Konzept selbstbestimmtes und angeleitetes Spielen ermöglichen und zur Entwicklung von sozialer Verantwortung beitragen. Grundlage ist ein gleichberechtigtes, achtsames und damit verantwortungsvolles Miteinander im gegenseitigen Umgang von Kindern und Jugendlichen auf diesem Spielplatz. Die Förderer des Spielplatzes treten für ein inklusives menschliches Zusammenleben ein und nehmen eine Haltung ein, die Vielfalt an Lebens- und Ausdrucksformen, Gleichberechtigung und Pazifismus fördert. Grundprinzipien wie Offenheit, Toleranz, Partizipation sind hierbei wesentliche Aspekte.

Betreuer sollen pädagogische Angebote konzeptionieren und gestalten sowie Kooperationen mit anderen Institutionen fördern. Dafür sind mindestens zwei Fachkräfte mit 15 Wochenstunden angestrebt, die Kosten dafür tragen der ACS mit der Firma Reichenbach sowie die AKB-Stiftung. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen stehen den Kindern als partnerschaftliche Betreuer zur Seite, um ihnen ein „soziales Übungsfeld“ zu ermöglichen, in dem sie sie eigenständig handeln können und Erfahrungen sammeln dürfen, ohne allein gelassen zu sein, heißt es in der Konzeption.

Eine Boulderwand zum Klettern und ein Spielhaus mit Rutsche sind die zentralen Elemente des neuen Spielplatzes. Foto: Frank Bertram

Ausgestattet ist der Spielplatz in der 2005 nach einem Großbrand entstandenen Bebauungslücke mit einer Boulderwand, einer drehbaren Farbscheibe, einer Sitzgarnitur zum kreativen Basteln und Werkeln, einem Drehmännchen, einer Fläche zum Freispiel und im hinteren Bereich einer vielseitigen Spielhausanlage aus Holz mit integrierter Rutsche.

Der Aktivspielplatz soll vernetzt werden. Angestrebt ist eine Kooperation mit verschiedenen Schulen, Kitas, Vereinen, Kirchen und weiteren Trägern der Jugendhilfe. Der Besuch des Spielplatzes und die Teilnahme an Aktionen ist kostenfrei. Der Innenstadt-Spielplatz kann einzeln oder in Gruppen genutzt werden (sobald das das Corona-Pandemie wieder zulässt). Zur besseren Planbarkeit kann ein Termin im EinKiFaBü vereinbart werden, per E-Mail: spielplatz-lange-bruecke@einbeck.de

Video von der Eröffnung des Spielplatzes an der Langen Brücke.